21.09.2017 09:25 Uhr

Wegen Neuer: Wieder Ärzte-Zoff beim FC Bayern?

Manuel Neuers Fußverletzung schlägt hohe Welle beim FC Bayern
Manuel Neuers Fußverletzung schlägt hohe Welle beim FC Bayern

Hat der FC Bayern München wieder ein Problem mit seinen Ärzten? Nachdem unter Ex-Trainer Pep Guardiola schon Klubikone Hans Müller-Wohlfahrt ihren Hut nehmen musste, stehen nach dem erneuten Fußbruch von Manuel Neuer wieder die Ärzte und Physiotherapeuten im Fokus.

Wie die "Welt" berichtet, wird im Verein intensiv über Teamarzt Dr. Volker Braun diskutiert. Zudem verliere der umstrittene Fitnesstrainer Giovanni Mauri im Verein an Akzeptanz.

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Die Bayern seien unzufrieden mit der Betreuung ihrer Spieler, deswegen degradierte der neue Sportdirektor Hasan Salihamidžić bereits Chef-Physio Christian Huhn. Dessen Aufgaben übernahm der Braun-Vertraute Helmut Erhard.

Im Verein gebe es zwei Lager, berichtet die Zeitung. Auf der einen Seite stehen die Klubbosse Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge, die angeblich die langen Ausfallzeiten von Leistungsträgern bemängelten. Auf der anderen Seite hat Trainer Carlo Ancelotti das Credo "kein Risiko" ausgegeben. Heißt: Die Spieler sollen erst gesund und fit werden.

Gesund bedeutet bei den Bayern nicht fit

Wann ein Spieler gesund ist, entscheiden die Ärzte in Absprache mit dem verletzten Spieler. Wann dieser (spiel-)fit ist, bestimmen neben dem Profi selbst die Physiotherapeuten und Fitnesstrainer.

Beim ersten Fußbruch Neuers im März sah das so aus: Beim Keeper wurde ein Haarriss festgestellt, Teamarzt Braun setzte eine Schraube zur Stabilisation ein. Anschließend trainierte Neuer wieder und Fitnesscoach Mauri erklärte Trainer Ancelotti zwei Wochen später, Neuer könne wieder spielen. Der Italiener verließ sich auf das Urteil seines Kollegen. Wenig später brach Neuers Fuß im Champions-League-Spiel gegen Real Madrid an der Stelle der eingesetzten Schraube.

Bei Innenverteidiger Jérôme Boateng wurde im vergangenen Jahr zunächst eine Schulterverletzung diagnostiziert. Später stellte sich heraus, dass die Brust des Weltmeisters das eigentliche Problem war. Boateng fehlte den Bayern anschließend drei Monate - und hat bis heute noch nicht vollends in die Mannschaft zurückgefunden.

Neuer im Januar zurück?

Auch die offiziellen Verlautbarungen der Klub-Führung zu Verletzungen deutet die "Welt" als Anzeichen für das angeknackste Vertrauen in die medizinische Abteilung.

In der der Vergangenheit gaben die Bayern häufiger konkrete Ausfallzeiten an, die sich jedoch immer wieder als zu optimistisch herausstellten. Zuletzt hieß es dagegen regelmäßig, der Spieler falle "bis auf Weiteres aus."

Im Fall Neuer gab Rummenigge jedoch wieder eine konkrete Prognose ab. "Manuel wird uns im Januar in alter Stärke wieder zur Verfügung stehen", sagte der Vorstandsvorsitzende. Daran werden sich Dr. Braun und Physiotherapeut Mauri wohl messen lassen müssen.