21.09.2017 16:05 Uhr

Rassismus-Skandal um Bernard Tekpetey

Der ÖFB hat wegen Rassismus-Vorfällen bei der Partie der zweiten Cup-Runde zwischen Union Gurten und Altach ein Verfahren eingeleitet. Bernard Tekpetey wurde indes nach seiner Roten Karte für ein Spiel gesperrt.

Laut Schiedsrichterbericht von Rene Eisner kam es beim 4:3-Erfolg nach Verlängerung der Gäste aus Vorarlberg zu einem echten Skandal. Altach-Offensivspieler Tekpetey, der vom FC Schalke 04 ausgeliehen ist, wurde von Teilen des Publikums in Oberösterreich mit rassistischen Sprech-Chören beleidigt. Dies soll den Unparteiischen zwischendurch sogar zur Androhung eines Spielabbruchs gezwungen haben. 

Der Neuzugang aus Ghana erzielte in der 104. Minute der Verlängerung aus einem Freistoß den Treffer zum 4:2, sah aber seinerseits nach dem Tor wegen einer Handbewegung in Richtung der Zuschauer die Rote Karte. Die Rede ist von einer "Kopf ab"-Geste gegen jene Gruppe, die ihn zuvor beleidigt hatte.

"Der ÖFB verurteilt grundsätzlich jegliche Form von Rassismus auf das Schärfste. Unser Verband steht für Vielfalt, Toleranz und Integration in allen Bereichen der Gesellschaft", stellte ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer in einer Aussendung klar.

Sperre für ein Spiel

Tekpetey wurde am Donnerstag vom Bundesliga-Strafsenat wegen unsportlichen Verhaltens für ein Spiel gesperrt, eine weitere Partie ist bedingt auf sechs Monate.

Die Urteilsbegründung lautete im Wortlaut so: "Nach intensivem und mehrmaligem Videostudium konnte keine offensichtlich falsche Disziplinarentscheidung des Schiedsrichters festgestellt werden. Das Verhalten des Spielers wurde als unsportlich bewertet, wobei in der Urteilsfindung der Umstand, dass der Spieler Provokationen ausgesetzt war, stark mildernd berücksichtigt wurde."

Auf social media nahmen indes die Fans der Vorarlberger sehr eindeutig Stellung. "Liebes Altacher Team, bitte setzt nächstes Mal ein Zeichen gegen solche primitiven Menschen. Einfach das Spielfeld verlassen. Da nehme ich JEDEN Spieler, Trainer, Betreuer in die Pflicht. Lieber Bernard, gestern habe ich mich wirklich geschämt ein Österreicher zu sein. Ich hoffe du bekommst keine Sperre aufgebrummt. Say no to racism", lautete dort etwa ein Eintrag.

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red