21.09.2017 16:23 Uhr

Heidel verteidigt den Videobeweis

Christian Heidel glaubt trotz Fehlentscheidungen weiter an den Videobeweis
Christian Heidel glaubt trotz Fehlentscheidungen weiter an den Videobeweis

Trotz aller Kritik am umstrittenen Handelfmeter beim 0:3 gegen Bayern München unterstützt Schalke-Sportvorstand Christian Heidel grundsätzlich den Videobeweis.

"Ich bin nicht der Meinung, man solle den Videoschiedsrichter wieder abschaffen", sagte Heidel am Donnerstag, "er hat Fehler eindeutig reduziert."

Am Dienstagabend hatten sich die Schalker beklagt, dass der Videoassistent Bastian Dankert auf Elfmeter entschieden hatte, nachdem Abwehrspieler Naldo der Ball vom eigenen Fuß an die Hand gesprungen war. Schiedsrichter Marco Fritz hatte ursprünglich weiterspielen lassen. Laut Heidel sei nicht der Videobeweis das Problem, sondern die unterschiedliche Regelauslegung durch die Schiedsrichter.

Wegen der Entscheidungen der Unparteiischen wolle der S04 "kein Fass aufmachen", trotzdem sei "mit zweierlei Maß gemessen worden."

"Wir werden es nie schaffen, dass der Fußball komplett gerecht wird", sagte er, "aber er wird gerechter." Der zu Saisonbeginn eingeführte Videobeweis sei auch für die Schiedsrichter neu, "wir müssen alle lernen, damit umzugehen". Es würden auch in Zukunft falsche Entscheidungen getroffen, "denn nicht der Computer entscheidet, sondern der Mensch". 

Auch Trainer Domenico Tedesco sprach sich für den Videobeweis aus. "Wenn man ein neues Produkt entwickelt, gibt es am Anfang Kinderkrankheiten", sagte er, "wir sollten dem System genug Zeit geben."

Trainerduell Tedesco vs. Nagelsmann kein Thema

Mit Blick auf das Match gegen die TSG 1899 Hoffenheim am Samstag gab der Übungsleiter zu Protokoll, dass es bei dem Spiel nicht um um ein Duell zwischen den beiden Trainer-Shootingstars Nagelsmann und Tedesco gehe, sondern dass die Partie zwischen beiden Teams im Fokus stehe.

"1899 hat eine klare Spielidee, große Charaktere in der Mannschaft und viel Geschwindigkeit im letzten Drittel", lobte der 32-Jährige die Elf aus dem Kraichgau. "Entscheidend wird sein, dass wir gegen 1899 unsere Räume verteidigen und nicht in die Manndeckung gehen", analysierte er weiter.

Bezüglich des Personals gab sich der Deutsch-Italiener optimistisch. "Nabil Bentaleb hat leichte muskuläre Probleme, nichts Schlimmes. Ist möglich, dass er uns am Samstag zu Verfügung steht." Am Donnerstag konnte der Algerier aus Verletzungsgründen nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. 

Für den wiedergenesenen Donald Breel Embolo geht es derzeit wieder bergauf. Gegen den FC Bayern München konnte er nach langer Verletzungspause erstmals wieder eingewechselt werden. Tedesco sieht den jungen Schweizer auf einem guten Weg: "Er hat bewiesen, dass die Dosierung der Belastung genau richtig war. Er ist wieder näher an die Startelf gerückt."

Keine Neuigkeiten bei Goretzka oder Riether

Ob Sascha Riether wieder in den Kader aufgenommen wird, sei derzeit noch unklar. "Er ist Teil der Trainingsgruppe. Die Frage, ob er noch einmal zum Kader hinzustoßen wird, stellt sich aktuell nicht", kommentierte der Trainer die Situation des Routiniers. Riether hatte im Sommer keinen neuen Vertrag bei den Königsblauen mehr erhalten, darf aber nach den Abgängen von Benedikt Höwedes und Johannes Geis mit der Mannschaft trainieren.

Zur Personalie Leon Goretzka und über die Gehaltsspekulationen um den Mittelfeldmotor wollten sich die Schalker derweil nicht äußern. Heidel hofft auf eine "Entscheidung bis zur Winterpause". Der Vertrag des Nationalspielers läuft 2018 aus. Gerüchte über einen bevorstehenden Wechsel zum FC Bayern halten sich hartnäckig. Auch der FC Barcelona soll an einer Verpflichtung des 22-Jährigen interessiert sein.