30.09.2017 14:21 Uhr

FCK feiert Andersson und Strasser

Sebastian Andersson wurde für den FCK zum Matchwinner
Sebastian Andersson wurde für den FCK zum Matchwinner

Der Knoten ist geplatzt, die Durststrecke nach acht Spielen ohne Sieg beendet: Der 1. FC Kaiserslautern feiert nach seinem ersten Saisonsieg den Schweden Sebastian Andersson und Trainer Jeff Strasser.

Neun Minuten. Mehr brauchte Sebastian Andersson nicht, um den Betzenberg mit einem Hattrick wiederzubeleben. "Ein überwältigendes Gefühl", sagte der schwedische Stürmer nach dem 3:0-Sieg gegen Fürth: "Für mich ein ganz besonderer Abend." Der FCK verließ dank Andersson den letzten Tabellenplatz der 2. Bundesliga, doch er hat noch einen weiten Weg vor sich.

So sieht es auch Jeff Strasser. "Wir werden jetzt keine Freudentänze aufführen, sondern wissen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben", sagte der langjährige FCK-Verteidiger nach seinem Debüt auf der Bank der Roten Teufel.

Strasser hält Versprechen

Dabei sendeten die Lauterer endlich mal ein echtes Lebenszeichen im Kampf um den Klassenerhalt. Strasser freute sich über die "Kompaktheit" seiner Spieler, dass sie sich über die 90 Minuten "immer mehr Selbstvertrauen erspielt" hätten.

Selbstvertrauen, das eigentlich nicht mehr da war. Vier Niederlagen in Folge, darunter das ernüchternde 0:5 bei Union Berlin: Die einst so stolzen Pfälzer taumelten schier unaufhaltsam der 3. Liga entgegen. Die Entlassung des erfolglosen Norbert Meier war logisch, die Hoffnung auf Besserung allerdings nicht gerade groß.

Doch Strasser, der während seiner aktiven Zeit 106 Spiele für den FCK absolviert hatte, setzte als einstiger Publikumsliebling gleich wieder auf den Rückhalt der Fans. Der Luxemburger hatte sich vor dem Spiel "bedingungslose Unterstützung" gewünscht und versprochen: "Das wird die Mannschaft den Fans auf dem Platz zurückzahlen." Strasser sollte recht behalten.

Zuschauerschnitt im Keller

Erstmals in dieser Saison blieben die Roten Teufel ohne Gegentor, und der Neun-Minuten-Hattrick (71., 74., 80.) Anderssons verwandelte das Fritz-Walter-Stadion wieder in ein Tollhaus. "Ein großer Dank geht an die Ränge, an die Zuschauer für ihre Unterstützung", sagte Verteidiger Benjamin Kessel am "Sky"-Mikrofon.

Strasser und seine Spieler müssen nun dafür sorgen, dass der Premierensieg nicht nur ein Strohfeuer war. Die Spieler brauchen die Fans, doch die einstige Festung Betzenberg war in der jüngeren Vergangenheit nur noch ein Schatten ihrer Selbst. Der Zuschauerschnitt halbierte sich von über 42.000 in der letzten Bundesliga-Saison 2011/12 auf gut 21.000 in der vergangenen Spielzeit. Am Freitag pilgerten nur noch 19.179 Anhänger hinauf zum WM-Stadion, machten letztlich aber Lärm für ein volles Haus.

Mit "besonderen Abenden" könnten Fans und Spieler den drohenden Absturz des FCK in der Saison des 20-jährigen Jubiläums seiner Sensations-Meisterschaft noch abwenden. Der zweite Schritt dazu könnte bereits am Freitag folgen, dann tritt Kaiserslautern beim FC St. Pauli an.