04.10.2017 15:13 Uhr

Lindner trotzt seinen Kritikern

Heinz Lindner avancierte in Zürich zum Stammspieler
Heinz Lindner avancierte in Zürich zum Stammspieler

Heinz Lindner befindet sich vor dem Abschluss der Fußball-WM-Qualifikation am Freitag in Wien gegen Serbien und am Montag in Chisinau gegen die Republik Moldau in einer ungewohnten Situation. Lange Zeit saß der aktuelle ÖFB-Einsergoalie bei Eintracht Frankfurt auf der Bank, nun verfügt er dank seines Wechsels zu Grasshopper Zürich über ausreichend Spielpraxis.

Elf Einsätze hat Lindner in dieser Saison bereits zu Buche stehen. "Daher bin ich jetzt mit mehr Selbstvertrauen ausgestattet als davor", sagte der 27-Jährige am Mittwoch in Wien.

Bei der Eintracht stand Lindner in zwei Jahren gerade einmal in drei Pflichtspielen auf dem Platz. "Ich möchte diese Zeit trotzdem nicht missen. Ich bin von Frankfurt als besserer Goalie gegangen, auch wenn ich nicht gespielt habe." Er habe sich von Frankfurts Stammkeeper Lukas Hradecky, mit dem ihn nach wie vor eine Freundschaft verbindet, viel abschauen können.

Im ÖFB-Team stieg Lindner bereits im Frühjahr durch die Verletzung von Robert Almer und den Rücktritt von Ramazan Özcan zur Nummer eins auf. Allerdings ist der Ex-Austrianer bei einigen Kritikern nicht unumstritten. "Doch ich versuche, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren und 90 Minuten lang mein Bestmögliches zu bringen."

In seinen bisher 13 Länderspielen habe er sich nichts zuschulden kommen lassen, beteuerte Lindner. "Ich habe gute Leistungen gebracht und keine gravierenden Fehler gemacht."

"Marc hat alles auf den Punkt gebracht"

Lindner stand bereits im November 2011 im ersten von Marcel Koller nominierten Kader. Auch in der Zeit des Reservistendaseins in Deutschland hielt ihm der Schweizer die Treue, weshalb dem Oberösterreicher der bevorstehende Abschied vom Teamchef schwerfällt. "Der Weg, den er eingeschlagen hat, war für den österreichischen Fußball sehr wichtig. Er hat unseren Fußball damit auf ein anderes Level gehoben."

Allerdings verzichtete Lindner in diesem Zusammenhang auf öffentliche Kritik am ÖFB - im Gegensatz zu Marc Janko oder Marko Arnautovic. "Marc hat am Dienstag alles auf den Punkt gebracht, da sind keine zusätzlichen Worte nötig", sagte der Oberösterreicher und berichtete, die Mannschaft habe die Live-Übertragung der Pressekonferenz gemeinsam im Bus auf der Rückreise vom Training gesehen.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Legionären war Lindner mit Erfolgserlebnissen zum Nationalteam gestoßen. Zwar verlief der Liga-Start der Grasshoppers mit nur einem Punkt aus den ersten vier Runden holprig, aus den jüngsten acht Pflichtspielen schauten aber fünf Siege und drei Unentschieden heraus. "Die Mannschaft war neu zusammengewürfelt, da hat es eine Zeit gebraucht, bis alles greift."

Nach der Einschätzung Lindners befinden sich die Schweizer und die österreichische Liga auf annähernd gleichem Niveau. "Salzburg oder die Austria könnten in der Schweiz sicher vorne mitspielen." Deutliche Unterschiede gebe es hingegen in punkto Stadion-Infrastruktur. "Die in der Schweiz ist über die in Österreich zustellen."

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apa