08.10.2017 12:11 Uhr

Robben hakt WM-Teilnahme ab

Arjen Robben glaubt nicht an ein Wunder gegen Schweden
Arjen Robben glaubt nicht an ein Wunder gegen Schweden

Arjen Robben glaubt nicht an Wunder, dafür ist der Bayern-Star zu lange im Geschäft. Ein 7:0 gegen Schweden? "Das ist nicht möglich", sagte Robben vor dem Abschluss der WM-Qualifikation am Dienstag in Amsterdam. Er hoffe dennoch, dass viele Zuschauer kommen, denn immerhin spiele die einst so ruhmreiche Elftal "für den Stolz".

Der Ruf, zu den großen Fußball-Nationen zu gehören, verblasst jedoch von Spiel zu Spiel mehr, in Russland wird im kommenden Sommer aller Wahrscheinlichkeit nach das zweite große Turnier nacheinander ohne die Niederlande stattfinden. Nach dem Quali-Aus für die EURO 2016 in Frankreich steht das nächste Debakel kurz bevor.

Die Zeitung "De Volkskrant" urteilte: "Die Krise ist so tief. Die Niederlande müssen wieder lernen, Fußball zu spielen." Der "Telegraaf" rief den Dienstag gar zum "Tag der Abrechnung" aus. Dass der WM-Finalist von 2010 und Dritte von 2014 nun das nächste große Turnier verpasst, ist für die Niederländer nach den zumeist schwachen Leistungen der vergangenen Monate kaum noch ein Schock. Anders als die Frauen, die im Sommer Europameister wurden, haben die Männer ihre goldene Zeit schon länger hinter sich.

Der 33 Jahre alte Robben, der in Weißrussland mit seinem Elfmetertor zum 2:1 in der 84. Minute zumindest die mathematische Mini-Hoffnung am Leben hielt, dürfte am Dienstag als einer der letzten Vertreter einer großen Oranje-Generation seinen Abschied nehmen, auch wenn er darüber noch nicht reden mochte. "Erst Schweden, dann sehen wir weiter", sagte der Flügelspieler des FC Bayern. Auch Altstars wie Rafael van der Vaart, Wesley Sneijder und Robin van Persie dürften dann endgültig Geschichte sein.

"Dass wir nicht 8:0 gewinnen, war klar"

Bis zum Samstagabend hatten Robben und Co. noch auf einen Playoff-Platz gehofft, doch der Ausrutscher des direkten Kontrahenten Schweden blieb aus. Im Gegenteil: Die Skandinavier bauten ihren Vorteil durch das 8:0 (3:0) gegen Luxemburg sogar noch aus. Nach dem 3:1 (1:0) der Niederlande in Weißrussland spricht bei drei Punkten Rückstand auch die Tordifferenz (zu) deutlich für Schweden.

"Dass wir nicht 8:0 gewinnen, war klar", sagte Robben, der per Foulelfmeter zum 2:1 getroffen und damit zumindest die theoretische Chance auf das Ticket nach Russland gewahrt hatte. Es war sein 35. Treffer im 95. Länderspiel, viel mehr werden es nicht mehr werden, auch wenn Robben, mittlerweile 33 Jahre alt, das Wort Rücktritt noch nicht in den Mund genommen hat. "Alles kann passieren", sagte er zuletzt.