09.10.2017 13:56 Uhr

FCB-Bosse äußern sich zu Heynckes-Nachfolge

Die Bayern-Bosse lassen sich bei der Trainersuche Zeit
Die Bayern-Bosse lassen sich bei der Trainersuche Zeit

Der FC Bayern München will sich in der Trainerfrage nicht unter Druck setzen lassen. 2017 werde keine Entscheidung mehr verkündet, so Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Die Uneinigkeiten in der Führungsetage zwischen Rummenigge sowie Präsident und Aufsichtsratchef Uli Hoeneß sind derweil beigelegt.

"Eines kann ich klar sagen, dass wir 2017 nicht verkünden werden, was am 1.7. 2018 passiert. Da werden wir uns viel Zeit lassen", sagte der Rummenigge bei der Vorstellung von Jupp Heynckes am Montag. Der Vertrag des 72-Jährigen gilt nur bis Sommer 2018.

In den letzten Tagen gab es bereits viele Gerüchte um mögliche Nachfolger. Gehandelt werden etwa Julian Nagelsmann, Thomas Tuchel, aber auch Bundestrainer Joachim Löw. Man werde "jetzt keine Namen diskutieren", betonte Präsident Uli Hoeneß. Die Personalie Heynckes gebe dem deutschen Rekordmeister "die Zeit, in aller Ruhe die Baustellen zu befrieden und ab 1. Juli den FC Bayern an einen neuen Trainer zu übergeben".

Nach Pep Guardiola und Carlo Ancelotti hofft auch Heynckes in Zukunft auf einen "jungen, deutschen Trainer". In der Bundesliga gebe es viele junge Trainer, "deren Handschrift zu erkennen ist. Die spielen einen strukturierten, methodischen Fußball".

Sagnol-Zukunft offen

Offen ist derweil die Zukunft von Ancelotti-Assistent Willy Sagnol. Für den Franzose ist im Trainerteam von Heynckes kein Platz. Dies habe man Sagnol am vergangenen Freitag mitgeteilt, sagte Rummenigge: "Wir werden zeitnah ein zweites Gespräch führen und dann sehen, wie es weitergeht. Es ist noch keine Entscheidung gefallen."

Heynckes setzt auf Peter Hermann und Hermann Gerland. Gerland ist deshalb bis Sommer von seiner Aufgabe als sportlicher Leiter des neuen Nachwuchsleistungszentrums entbunden. Die Aufgabe wird bis dahin Geschäftsführer Jochen Sauer, der eigentlich nur für die Administration verantwortlich ist, alleine übernehmen.

Hoeneß und Rummenigge auf Versöhnungskurs

Außerdem haben Hoeneß und Rummenigge Besserung angesichts der in den letzten Monaten atmosphärischen Störungen gelobt. "Wir werden auch in unserer Zusammenarbeit ein neues Kapitel aufschlagen, das kann dem FC Bayern nur gut tun", sagte Hoeneß.

Man habe von außen betrachtet durchaus "zum Entschluss kommen können, dass es Unebenheiten gegeben hat. Das kam in den letzten zehn Jahren immer wieder vor. Jetzt wurde es aber zu sehr in der Öffentlichkeit ausgetragen, den Schuh ziehe ich mir an", räumte Hoeneß ein.

"Intensives und gutes Gespräch"

Nach der Entlassung von Trainer Carlo Ancelotti habe er mit Vorstandschef Rummenigge, so Hoeneß weiter, "ein sehr intensives und gutes Gespräch geführt. Die Dinge werden nicht mehr passieren. Was passieren wird, wird dem FC Bayern gut zu Gesicht stehen." Rummenigge sprach ebenfalls von guten und "überfälligen Gesprächen".

Hoeneß und Rummenigge hatten zuletzt öffentlich in ihren Standpunkten immer wieder weit auseinander gelegen. So war es etwa bei einem kritischen Interview von Robert Lewandowski, aber auch bei der Asien-Reise im Juli zu Dissonanzen gekommen.