16.10.2017 09:29 Uhr

Ex-BVB-Talent: "Ich schwitzte mein Bett voll"

Salvatore Gambino (l.) und sein Kumpel David Odonkor spielten gemeinsam beim BVB
Salvatore Gambino (l.) und sein Kumpel David Odonkor spielten gemeinsam beim BVB

Salvatore Gambino galt bei Borussia Dortmund vor 15 Jahren als Ausnahmetalent - bis ihn mehrere schwere Verletzungen stoppten. Trotzdem schwärmt der Mittelstürmer von seiner Zeit beim BVB.

Der Deutsch-Italiener erinnert sich noch ganz genau an sein Debüt gegen den Hamburger SV im Jahr 2003. "Einen Tag vor dem HSV-Spiel nahm mich Trainer Matthias Sammer zur Seite und teilte mir mit, dass ich spielen werde. Ich habe die ganze Nacht nicht schlafen können und schwitzte mein Bett voll", blickt Gambino im "kicker" zurück: "Am nächsten Morgen Frühstück, neben mir lud sich Jan Koller den Teller voll. Das war verrückt." 

Vor Stars wie dem tschechischen Riesen hatte Gambino großen Respekt. "Die Jungs waren meine Idole. Jan Koller, Dedê, Stefan Reuter, der Weltmeister! Und natürlich Tomáš Rosický. Wenn er den Ball hatte, brachte er ihn auch zu 98 Prozent zum Mitspieler. Wahnsinn!", schwärmt der Angreifer: "Plötzlich bist du mit denen im Training. Das ist etwas surreal."

Bei seinem Debüt gewann der BVB mit 3:2 gegen den HSV, in seinem zweiten Spiel glänzte Gambino als Doppelpacker gegen Bayer Leverkusen. In seinem ersten Profijahr absolvierte Gambino 20 Einsätze in der Bundesliga und erzielte immerhin drei Tore.

Gambino, der Bankangestellte

Die große Karriere blieb dem gebürtigen Hagener in der Folge aber verwehrt. Kreuzbandrisse und ein Knorpelschaden trafen Gambino, der 2006 zum 1. FC Köln und 2008 zur TuS Koblenz wechselte, schwer. Auf Anraten seines Onkels ging er nach Italien und lief dort in der Serie B auf. Seit 2015 ist Gambino wieder in Deutschland und lässt seine Karriere bei Westfalia Rhynern in der Regionalliga West ausklingen.

Hauptberuflich arbeitet der mittlerweile 33-Jährige bei einer Bank. "Ich bin zufrieden damit, wie es ist", sagt er. "Ich kenne so viele Fußballer, die den Sprung ins normale Leben nicht geschafft haben und pleite sind oder an der Flasche hängen. Das sind mehr, als man denkt. Leider."