19.10.2017 09:48 Uhr

BVB-Ikone wettert gegen Bosz: "Kardinalfehler"

BVB-Trainer Peter Bosz gerät unter Druck
BVB-Trainer Peter Bosz gerät unter Druck

BVB-"Fußballgott" Jürgen Kohler hat Trainer Peter Bosz mit harschen Worten für dessen taktisches Konzept kritisiert. Der frühere Weltklasse-Abwehrspieler sieht bei seinem Ex-Klub ohnehin zahlreiche Baustellen.

"Bosz begeht aus meiner Sicht einen Kardinalfehler: Er zieht seinen Weg kompromisslos durch und lässt immer hoch verteidigen", schrieb Kohler in einer "kicker"-Kolumne. "Gerade gegen Real Madrid oder Leipzig müsste er einen Stil spielen lassen, den die Mannschaft umsetzen kann. Wenn sie nicht in der Lage ist, so hoch zu verteidigen, muss sie eben fünf oder zehn Meter nach hinten rücken."

Der BVB würde durch eine solche Umstellung laut Kohler nicht nur defensiv stabiler und kompakter. "Zugleich bekommt die ohnehin ausgezeichnete Offensive vorne mehr Räume, die sie mit ihrem Tempo nutzen kann."

Beim BVB laufe "vieles nicht rund", erklärte Kohler. Auch die Verletzungsprobleme in der Verteidigung, "wo etwa Łukasz Piszczek fehlt und Marcel Schmelzer nach langer Pause zurückkehrte", machen dem Ex-Profi Sorgen.

Nikosia-Blamage? "Fortsetzung der vorherigen Spiele"

"Der BVB hat keine Spieler in der Hinterhand, um diese Top-Leute zu ersetzen", ergänzte der 52-Jährige, der mit dem BVB 1996 und 2002 die deutsche Meisterschaft sowie 1997 die Champions League gewann.

Kohler relativierte auch die fulminanten Dortmunder Auftritte in der Bundesliga zu Saisonbeginn: "Gladbach zum Beispiel verlor in Dortmund mit 1:6, hätte in diesem Spiel aber eigentlich drei oder vier Tore erzielen müssen. Das zeigt, dass dem BVB die Balance im Spiel fehlt." Beim 2:1 gegen den FC Augsburg am 7. Spieltag sei der Borussia "trotz schwacher Leistung noch ein glücklicher Sieg" gelungen.

Das blamable Remis in der Champions League bei APOEL Nikosia bezeichnete Kohler deswegen als "Fortsetzung der vorherigen Spiele".