20.10.2017 13:12 Uhr

Wagner mit Huddersfield vor Hammer-Wochen

Befindet sich mit Huddersfield auf Talfahrt: David Wagner
Befindet sich mit Huddersfield auf Talfahrt: David Wagner

So richtig euphorisch klingt David Wagner nicht, wenn er über das bisherige Abschneiden seiner Mannschaft in der Premier League spricht.

"Ich würde sagen, es ist in Ordnung. Wir haben alle Höhe und Tiefen erlebt, die wir erwartet haben", sagte der deutsche Trainer von Aufsteiger Huddersfield Town vor dem neunten Spieltag.

Nach einem Traumstart mit zwei Siegen, einem Unentschieden und ohne Gegentor ist der Rausch verflogen, es ist Alltag eingekehrt. Seit sieben Pflichtspielen hat der Klub nicht mehr gewonnen, seit drei Partien nicht mehr getroffen.

Huddersfield müht sich derzeit, dem hohen Niveau der Premier League gerecht zu werden, und steht vor zwei echten Herausforderungen. An diesem Samstag ist der noch ungeschlagene Tabellenzweite Manchester United zu Gast im John-Smith's-Stadion, eine Woche später geht es für die Mannschaft zum FC Liverpool.

Wiedersehen mit Kumpel Klopp

An der Anfield Road kommt es zum ersten Duell zweier deutscher Trainer in der Premier League, wenn Jürgen Klopp seinen Freund und Trauzeugen Wagner empfängt.

Der 46 Jahre alte Huddersfield-Coach ist der Meinung, dass sein Team mit deutschen Akteuren wie Christopher Schindler und Chris Löwe in der englischen Hochglanz-Liga mithalten kann, allerdings nur an guten Tagen. "Ich denke, wir haben gezeigt, was wir leisten können. Aber dazu müssen wir unser Bestes zeigen. Wir müssen mit dem Ball mutig sein und einfache Fehler vermeiden", betonte er.

Doch genau das war zuletzt das Problem. Das Team erspielt sich vorne zu wenige Chancen - und leistet sich hinten unnötige Aussetzer. Beim 0:4 gegen Tottenham Hotspur Ende September stellte sich die Abwehr bei mindestens zwei Gegentoren ziemlich ungeschickt an. Beim 0:2 bei Swansea City am vergangenen Wochenende leitete der vom FSV Mainz 05 geliehene Torwart Jonas Lössl die Niederlage mit einem Pass in die Füße des Gegners ein.

Die Premier League verzeiht keine Fehler

"Wir müssen schnell dazu lernen. Diese Liga macht keine Gefangenen", mahnte Mittelfeldspieler Jonathan Hogg. Und meint damit: Sie verzeiht keine Fehler.

Wagner, der mit dem vakanten Übungsleiter-Posten bei Ex-Meister Leicester City in Verbindung gebracht wird, ist optimistisch, dass die Mannschaft ihre Probleme in den Griff bekommt: "Ich bin voller Zuversicht und glaube an die Gruppe, weil wir wissen, was wir tun müssen, um Erfolg zu haben."

Von Katerstimmung oder Nervosität ist bei den Terriers keine Spur. Dabei ist die Gefahr groß, dass es in den kommenden beiden Spielen gegen die beiden erfolgreichsten Vereine im englischen Fußball die nächsten Rückschläge gibt.

Huddersfield will die Aufgaben dennoch positiv angehen. "Diese Spiele sind der Grund, warum wir so hart arbeiten. Du willst gegen die besten Mannschaften spielen und dich selbst fordern. Wir wollen den Fans etwas geben, über das sie sich freuen können", sinnierte Mittelfeldmann Hogg. Wie zuletzt beim Traumstart in die Saison.