20.10.2017 15:23 Uhr

WM-Skandal: DFB muss 19,2 Mio. Euro nachzahlen

Der DFB wird kräftig zur Kasse gebeten
Der DFB wird kräftig zur Kasse gebeten

Der Skandal um die Heim-WM 2006 kommt den Deutschen Fußball-Bund teuer zu stehen. Der Verband muss im Zuge der steuerrechtlichen Ermittlungen rund 19,2 Millionen Euro nachzahlen.

Das Finanzamt Frankfurt spricht dem DFB für das Jahr des Sommermärchens den Status der Gemeinnützigkeit ab. Allerdings kündigte der Verband an, die geänderten Steuerbescheide anfechten zu wollen.

Im Kern geht es um ein ominöses Darlehen über 6,7 Millionen Euro. Die Summe, deren tatsächliche Verwendung noch immer nicht vollständig aufgedeckt ist, hatte der DFB in seiner Steuererklärung als Kostenbeitrag, also als "Betriebsausgabe", zu einer WM-Gala verbucht. Die Gala fand allerdings nie statt.

"Die Sachverhaltsermittlungen der zuständigen Staatsanwaltschaft Frankfurt, die vom DFB in vollem Umfang unterstützt werden, sind noch nicht abgeschlossen", teilte der Verband mit: "Der DFB ist unverändert der Auffassung, dass die Zahlung der 6,7 Millionen Euro betrieblich veranlasst war und deshalb zu Recht steuerlich als Betriebsausgabe geltend gemacht wurde. Demzufolge fehlt es auch an einer Grundlage für eine Versagung der Gemeinnützigkeit für das Jahr 2006."

Vorerst sollen die in den geänderten Bescheiden festgesetzten Steuern aber "fristgerecht" bezahlt werden. Ob und wie die in dem Verfahren der Staatsanwaltschaft als Beschuldigte geführten früheren Top-Funktionäre Theo Zwanziger, Wolfgang Niersbach (beide Ex-Präsidenten) und Horst R. Schmidt (Ex-Generalsekretär) in Regress genommen werden könnten, ist offen.