23.10.2017 12:27 Uhr

Atalan feuert gegen VfL-Bosse: "Nicht mein Stil"

Von seinem Aus in Bochum enttäuscht: Ismail Atalan
Von seinem Aus in Bochum enttäuscht: Ismail Atalan

Unruhe im Pott: Die Verantwortlichen des VfL Bochum sehen sich zwei Wochen nach der Trennung von Ismail Atalan mit heftigen Vorwürfen des ehemaligen Trainers konfrontiert.

Der 37-Jährige, der bei dem ambitionierten Zweitligisten nach nur 91 Tagen im Amt entlassen worden war, äußerte sich im Interview mit dem "kicker" zu seinem Aus und ließ dabei kaum ein gutes Haar an der Vereinsführung.

"Jeder Mensch macht Fehler, aber in der Zeit als VfL-Trainer kann ich keine bedeutenden erkennen", wehrte sich Atalan gegen Kritik an seiner Arbeit in Bochum. "Wenn nach der Entlassung 70 Prozent der Spieler mich und meinen Co-Trainer Joseph Laumann kontaktieren, sich für die Zusammenarbeit bedanken und weiter Kontakt haben wollen, kann man nicht so viel falsch gemacht haben."

Der Frust sitzt tief bei Atalan, der vor seinem Engagement beim VfL die Sportfreunde Lotte trainiert und zum Aufstieg in die 3. Liga sowie ins Viertelfinale des DFB-Pokals geführt hatte. "Auch von gegnerischen Trainern und Managern sowie Scouts haben wir gutes Feedback für unsere Leistungen bekommen, waren auf einem guten Weg. Den einzigen Vorwurf, den wir uns gemacht haben, war die mangelhafte Effektivität", so der Fußballlehrer, der mit den Bochumern in neun Partien zehn Zähler gesammelt hatte.

"Vereinbarungen im sportlichen Bereich nicht eingehalten"

Atalan beklagte zudem die schwierigen Umstände zu Saisonbeginn, als er kurz vor dem ersten Pflichtspiel Gertjan Verbeek beerben musste. "Es war schon kein optimaler Einstieg, weil ich erst zehn Tage vor dem ersten Spieltag eine Mannschaft mit sehr hohen Ambitionen übernommen habe. Ich musste mich schnell akklimatisieren", rechtfertigte der Coach den Stolperstart.

Für die Aussage des Bochumer Sportvorstandes Christian Hochstätter, der zuletzt behauptet hatte, sich "in der Einschätzung des Trainers getäuscht" zu haben, äußerte Atalan wenig Verständnis. "Es gibt Leute, die nach einer Trennung in dieser Form an die Öffentlichkeit gehen, aber ich werde zu dieser Aussage keine Stellung nehmen, weil es nicht mein Stil ist. Vor allem dann, wenn Vereinbarungen im sportlichen Bereich nicht eingehalten worden sind", feuerte der 37-Jährige in Richtung seines ehemaligen Vorgesetzten.

So fällt Atalans Fazit düster aus: "Es bleibt in jedem Fall ein fader Beigeschmack."