23.10.2017 13:50 Uhr

Mintzlaff: "Müssen über die Leistungsgrenze gehen"

Oliver Mintzlaff will mit den Leipzigern die Bayern ärgern
Oliver Mintzlaff will mit den Leipzigern die Bayern ärgern

RB Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff lobt den FC Bayern in höchsten Tönen, will aber einen Sieg am Mittwoch im DFB-Pokal oder drei Tage später in der Meisterschaft nicht ausschließen, wie er im Interview erklärte.

Herr Mintzlaff, warum gelingt RB Leipzig dieses Mal ein Sieg gegen Bayern München?

Oliver Mintzlaff: Zum Glück können wir auch nicht in die Glaskugel gucken. Wir haben uns für die 2. Runde im DFB-Pokal qualifiziert, und natürlich wollen wir weiterkommen. Aber der FC Bayern ist eine Klasse für sich, mit einem Top-Kader mit zahlreichen Weltklassespielern. Um die Bayern zu schlagen, müssen wir über unsere Leistungsgrenze gehen. Das werden wir versuchen.

Aber die Chancen stehen gut. Leipzig ist im Flow, Bayern wankt.

Es ist richtig, dass sie auch schon mal besser in die Saison gestartet sind, aber sie bleiben der große Titelfavorit. Wir wissen, dass es eine Mammutaufgabe und wieder ein richtiges Mentalitätsspiel wird. Wir brauchen einen perfekten Tag, aber wir glauben an uns und wollen erneut zeigen, dass wir für eine Überraschung gut sind.

Es läuft weiter gut bei RB. Hat der Verein bislang alles richtig gemacht?

Alles bestimmt nicht, aber sicherlich einiges. Es gibt trotzdem nach wie vor auch noch Bereiche, in denen wir Luft nach oben haben. Wir sehen weiterhin großes Wachstum in der Vermarktung, im Merchandising und im geplanten Arena-Ausbau. Das ist aber auch ein Stück weit normal und logisch, wenn man so schnell wächst wie wir.

Sie sind derzeit Dritter der Bundesliga. Ist das die Position, die RB in den nächsten Jahren halten will?

Wenn mir einer vor der Saison angeboten hätte, wir würden am Ende Dritter werden, hätte ich das natürlich sofort unterschrieben. Wir sind mit dem bisher Erreichten - national und international - sehr zufrieden.

Aber eine Spitzenmannschaft wollen sie schon dauerhaft sein?

Es ist noch viel zu früh, uns als Spitzenmannschaft zu bezeichnen. Wir haben gerade einmal 43 Spiele in der Bundesliga gemacht, und wenn man sich jetzt schon zu einer Spitzenmannschaft zählen würde, dann wäre das überheblich. Auch gegenüber anderen Vereinen wie Bayern, Dortmund, Leverkusen, Gladbach oder Schalke, die schon viele Jahre da oben mitspielen. Wir haben aber auch immer betont, dass wir hier etwas Nachhaltiges aufbauen und daher sehen wir uns auch für die Zukunft gerüstet.

Aber wie sieht ihr Ziel mittelfristig aus?

Ich sage jetzt sicherlich nicht, dass wir 2025 Bayern als Nummer eins ablösen wollen. Das wäre völliger Populismus. Wir wollen weiterhin einen Schritt nach dem anderen machen, uns entwickeln - und dass darf gerne in einem schnellen Tempo passieren.

Was würde ein Sieg am Mittwoch oder am Samstag gegen die Bayern auslösen?

Das würde bei allen Beteiligten hier noch mal einen weiteren Schub an riesiger Euphorie auslösen. Wenn du den großen FC Bayern schlägst, dann ist das schon ein Ausrufezeichen.