23.10.2017 22:00 Uhr

Der fünfte Titel! CR7 ist erneut Weltfußballer

Ronaldo ist nun Rekordhalter der FIFA-Wahl
Ronaldo ist nun Rekordhalter der FIFA-Wahl

Cristiano Ronaldo küsste seinen siebenjährigen Sohn und seine Freundin Georgina Rodriguez, umarmte Laudator Maradona - und nahm sichtlich bewegt die nächste, silberglänzende Trophäe entgegen.

Der Superstar von Real Madrid ist am Montag zum fünften Mal als Weltfußballer des Jahres ausgezeichnet worden und zog in London mit seinem ewigen Dauerrivalen Lionel Messi gleich. 43,16 Prozent der Stimmberechtigten wählten den Portugiesen.

"Ich bin sehr stolz, das ist ein großer Moment für mich", sagte Ronaldo, der sich gegen Messi (FC Barcelona) und 222-Millionen-Mann Neymar (Paris St. Germain) durchsetzte: "Es ist einfach großartig, mit diesen unglaublichen Spielern hier zu sein. Ich bin sehr glücklich."

Kroos schafft es in die Weltelf des Jahres

Den deutschen Weltmeistern blieb bei der von Hollywood-Star Idris Elba moderierten FIFA-Show im mondänen Palladium im Londoner West End wie so oft nur die Nebenrolle. Nationaltorwart Manuel Neuer musste sich bei der neu geschaffenen Wahl des Welttorhüters Italiens 39 Jahre alter Ikone Gianluigi Buffon geschlagen geben. Ronaldos Teamkollege Toni Kroos steht immerhin in der Weltelf des Jahres.

Die Anhänger von Borussia Dortmund waren für den Fan-Preis nominiert. Die BVB-Fans hatten nach dem Terroranschlag im April zu Tausenden den Anhängern der AS Monaco Schlafplätze angeboten, weil das Champions-League-Spiel der beiden Teams um einen Tag verschoben worden war.

Die Auszeichnung bekamen aber die Fans von Celtic Glasgow für ihre Choreographie zum 50. Jubiläum des Triumphs im Europapokal der Landesmeister 1967.

Zur Weltfußballerin wurde die niederländische Europameisterin Lieke Martens gewählt, zum Trainer des Jahres Real-Coach Zinedine Zidane. Diese beiden Preise hatten zuletzt 2014 deutsche Kandidaten gewonnen (Nadine Keßler und Joachim Löw). Als Trainerin des Jahres wurde Martens' Nationaltrainerin Sarina Wiegman ausgezeichnet.

Bei der Wahl des besten Spielers, die seit der Ausgabe 2016 schlicht "The Best" - der Beste heißt, war der Brasilianer Kaka 2007 der letzte Preisträger, der nicht Messi oder Ronaldo hieß. Neymar waren Außenseiterchancen eingeräumt worden, weil dessen populärer 222-Millionen-Transfer vom FC Barcelona zu Paris St. Germain kurz vor dem Wahlzeitraum (21. August bis zum 7. September) finalisiert worden war.

Doch für Ronaldo, der im gepunkteten Designeranzug im Palladium ankam, sprach allein schon die Statistik: Der amtierende Weltfußballer, seit Sommer dreifacher Vater, führte Real mit zwei Toren im Finale zur ersten erfolgreichen Titelverteidigung in der Champions League überhaupt. Mit insgesamt zwölf Treffern war der Portugiese wieder einmal bester Torschütze des Wettbewerbs. Mit Madrid holte er die erste Meisterschaft seit 2012. Messi und Neymar konnten dagegen "nur" den spanischen Pokalsieg feiern

Titel sind entscheidend

"Das sind alles hervorragende Spieler", sagte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, 1991 der bislang einzige deutsche Weltfußballer: "Aber es ist eben auch entscheidend, wer Titel mit der Mannschaft gewonnen hat."

Stimmberechtigt waren neben den Spielführern der Nationalmannschaften, den Nationaltrainern und 200 ausgewählten Journalisten auch die Fans. Bei der Weltfußballer-Wahl wurden die Leistungen zwischen dem 20. November 2016 und 2. Juli 2017 berücksichtigt, bei den Spielerinnen lief die Frist aufgrund der EM bis zum 6. August.

Die Auszeichnungen auf einen Blick:

FIFA Weltfußballer 2017: Cristiano Ronaldo (Portugal / Real Madrid)
FIFA Weltfußballerin 2017: Lieke Martens (Niederlande / FC Rosengård)
FIFA Welttorhüter 2017: Gianluigi Buffon (Italien / Juventus Turin)
FIFA Welttrainer Männer 2017: Zinédine Zidane (Frankreich / Real Madrid)
FIFA Welttrainer Frauen 2017: Sarina Wiegmann (Niederlande / Nationalteam Niederlande)
FIFA Puskás Preis 2017: Olivier Giroud (Frankreich / Arsenal FC)
FIFA Faiplay-Preis 2017: Francis Koné (Togo)
FIFA Fanpreis 2017: Celtic Glasgow (Schottland)
FIFA World XI 2017: Tor: Gianluigi Buffon (Juventus Turin) - Abwehr: Dani Alves (Juventus Turin), Leonardo Bonucci (AC Milan), Sergio Ramos (Real Madrid), Marcelo (Real Madrid) - Mittelfeld: Toni Kroos (Real Madrid), Luka Modrić (Real Madrid), Iniesta (FC Barcelona) - Sturm: Lionel Messi (FC Barcelona), Cristiano Ronaldo (Real Madrid), Neymar (PSG)