01.11.2017 14:18 Uhr

Köln bläst zur Attacke: "Wollen endlich anschreiben"

Peter Stöger will mit seinem Team endlich auch international Punkte einfahren
Peter Stöger will mit seinem Team endlich auch international Punkte einfahren

Die Europa League ist längst zur Nebensache geworden. Gegen BATE Borisov will sich der 1. FC Köln vor allem Selbstvertrauen für den Abstiegskampf in der Bundesliga holen.

Timo Horn schüttelte energisch den Kopf. Nein, das Europa-League-Heimspiel gegen BATE Borisov am Donnerstag soll für den 1. FC Köln weit mehr sein als eine lästige Pflichtaufgabe. "Wir haben nicht alles aus uns rausgeholt, um Europa kampflos aufzugeben. Jedes Erfolgserlebnis tut uns gut", sagte der Torhüter mit fester Stimme: "Die Mannschaft lebt, wir geben uns nicht auf, und wir gehen nicht unter. Wir müssen uns die Erfolgserlebnisse zurückholen. Es geht nur über Kampf."

Mit einem Sieg gegen den weißrussischen Meister könnte der FC nicht nur seine Hoffnungen auf den Einzug in die nächste Runde wahren - vor allem wollen sich die Kölner Selbstvertrauen für den Abstiegskampf in der Bundesliga holen. Dort steht der FC am Tabellenende. Nur vier Tore in zehn Bundesligaspielen, zuletzt der Nackenschlag im rheinischen Derby bei Bayer Leverkusen (1:2) - neben Kampf und Leidenschaft brauchen die Kölner endlich Punkte in der Liga.

"Uns hilft keiner"

Das weiß auch Trainer Peter Stöger. "Die Hoffnung ist größer, gegen Hoffenheim zu gewinnen, wenn wir gegen Borisov hier drei Punkte mitnehmen", sagte er mit Blick auf das Liga-Heimspiel gegen die TSG am Sonntag. In der Europa League würden die bislang punktlosen Domstädter auch mit einem Sieg Letzter der Gruppe H bleiben - dennoch möchte Stöger mit der "stärksten Mannschaft ins Rennen gehen", sagte er: "Wir wollen endlich anschreiben."

Torhüter Horn beschwor erneut den Zusammenhalt der Mannschaft. "Uns hilft keiner, wir müssen sehen, wie wir selbst daraus kommen. Für die jungen Spieler auch eine reizvolle Aufgabe", sagte der 24-Jährige: "Ich bin nicht so geduldig wie der Trainer. Wir haben uns das alles anders vorgestellt und wollen die Dinge drehen."

Wiedergutmachung für desaströsen Hinspiel-Auftritt

Und damit am besten schon im Spiel gegen Borisov beginnen. Im Hinspiel beim weißrussischen Meister hatte der FC 0:1 verloren und dabei eine erschreckend schwache Leistung geboten. Die in diesem Jahr sonst so treuen und geduldigen Fans, die die weite Anreise auf sich genommen hatten, reagierten wütend - die Mannschaft möchte nun Wiedergutmachung betreiben.

"Wir waren immer mal wieder dran", meinte Stöger: "Die Spiele waren alle knapp, es gelingt uns aber nicht, etwas mitzunehmen. Wir müssen trotzdem weitergehen."