02.11.2017 07:37 Uhr

Hitzfeld macht BVB Mut: "Ist für mich keine Krise"

Ottmar Hitzfeld feierte in Dortmund und München riesige Erfolge
Ottmar Hitzfeld feierte in Dortmund und München riesige Erfolge

Vor dem Schlagerspiel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München am Samstagabend (ab 18:30 Uhr) hat der ehemalige Erfolgstrainer Ottmar Hitzfeld den aktuellen Formzustand beider Teams unter die Lupe genommen.

Im "kicker" betonte der 68-jährige Trainer-Rentner, dass er den Dortmundern trotz der anhaltenden Ergebnisschwächen in Bundesliga und Champions League einen Heimerfolg gegen den großen Rivalen aus München durchaus zutraut. "Mit einem Sieg können sich die Borussen wieder auf Platz eins hieven und dieses kleine Tief, diesen Negativtrend - es ist für mich keine Krise - stoppen", so Hitzfeld, der während seiner Jahre als BVB-Coach zwischen 1991 und 1997 zwei Deutsche Meisterschaften und den Champions-League-Titel feierte.

Dem in die Kritik geratenen Cheftrainer Peter Bosz sprach Hitzfeld ebenfalls Mut zu, seine offensive Spielanlage samt 4-3-3-System beizubehalten: "Bosz wird sich sicher etwas einfallen lassen, um die Defensive zu ordnen und zu stärken. Die neun Gegentore in drei Spielen werden ihn nicht kalt lassen. Ich bin da sehr gespannt auf seine Lösungen."

Die Systemkritik rund um den BVB kann heutige TV-Experte und Kolumnist nur bedingt nachempfinden. "An Boszs Philosophie darf kein Zweifel aufkommen", so der einstige Erfolgstrainer.

Hitzfeld: "Jupp hat das Feingefühl"

Beim Blick auf den FC Bayern, mit dem Hitzfeld ebenfalls Titelgewinne in der Bundesliga (fünfmal) und der Königsklasse (einmal) bejubelte, kommt der einstige Stürmer regelrecht ins Schwärmen. Der Viererkette um Kimmich, Boateng, Hummels und Alaba verlieh er das Prädikat "Weltklasse", die Reihe davor bezeichnete Hitzfeld als "ungemein kampfstarkes Mittelfeld". 

Vor allem Javi Martínez, der zuletzt im schottischen Glasgow auch sein erstes Champions-League-Tor für den deutschen Serienmeister erzielte, wurde von Hitzfeld ausgezeichnet: "Martínez ist für mich der Prototyp des Sechsers und als Abräumer ein Vorbild. Es war ein kluger Schachzug von Jupp Heynckes, diesen von ihm zu Recht hochgeschätzten Spieler wieder in die defensive Mittelfeldzentrale zu versetzen."

Das Trainer-Comeback von Altmeister Heynckes wird von Kollege Hitzfeld ohnehin als äußerst positiv für die Münchner bewertet. "Nun ist wieder eine Hierarchie etabliert, Jupp schenkt Vertrauen, begeistert, fordert auch viel. Er besitzt das Feingefühl für die richtige Menschenführung", meinte er im "kicker".