12.11.2017 11:26 Uhr

Irlands Bollwerk sorgt für Dänen-Frust

Christian Eriksen fand mit den Dänen keinen Weg durch das Abwehrbollwerk Irlands
Christian Eriksen fand mit den Dänen keinen Weg durch das Abwehrbollwerk Irlands

Der Frust bei Dänemarks Nationalmannschaft saß tief. "Vielleicht haben wir geglaubt, dass sie etwas offensiver spielen würden, statt nur den Ball rauszuschlagen", resümierte der ehemalige Wolfsburger Bundesliga-Profi Nicklas Bendtner nach der Nullnummer im Hinspiel der WM-Playoffs gegen das abwehrstarke Irland.

Die Mannschaft von der grünen Insel ermauerte sich in Kopenhagen das Remis und hält damit im Rückspiel am kommenden Dienstag in Dublin alle Trümpfe in der Hand. Dänemark blieb zwar auch im zehnten Spiel hintereinander ungeschlagen, konnte mit dem Resultat aber nicht zufrieden sein. "Wir müssen im Rückspiel ein Tor erzielen, das ist der Schlüssel", bekannte Bendtner.

Die Iren waren hingegen sehr zufrieden mit dem Ausgang. Sie können am Dienstag erstmals seit 2002 wieder ein WM-Ticket lösen, die Dänen waren letztmals 2010 bei einer WM-Endrunde vertreten.

"Es war ein schweres Match für uns, aber meine Spieler haben es überragend gemacht", resümierte Irlands Teammanager Martin O'Neill, dessen Team nur 28 Prozent Ballbesitz hatte: "Wir haben die Dänen bis auf eine große Chance weitgehend im Griff gehabt. Wir müssen uns in Dublin aber in der Offensive etwas einfallen lassen." Mittelfeldspieler Harry Arter ergänzte: "Die WM-Teilnahme ist für uns ein wenig näher gerückt."

Danish Dynamite mit alten Bekannten aus der Bundesliga

Der dänische Nationaltrainer Åge Hareide ("Ich sehe das Ergebnis als nicht so schlecht an, wir müssen halt ein Tor machen") hatte in seiner Startelf auf die Bundesligaprofis Yussuf Poulsen von Vizemeister RB Leipzig, Jannik Vestergaard von Borussia Mönchengladbach und Viktor Fischer von FSV Mainz 05 verzichtet. Dagegen standen der Bremer Thomas Delaney sowie seine ehemaligen Bundesliga-Kollegen Simon Kjær (Wolfsburg), William Kvist (Stuttgart) und Nicolai Jørgensen (Leverkusen/Kaiserslautern) bei Danish Dynamite von Beginn an auf dem Platz.

Edeljoker Bendtner wurde in der 72. Minute eingewechselt. Acht Minuten zuvor war Poulsen aufs Feld gekommen, der in der 90. Minute die große Chance zum 1:0 vergab.

Vor 36.000 Zuschauern im ausverkauften Kopenhagener Parken-Stadion, darunter 8000 Gäste-Fans, machten die Gastgeber von Beginn an Dampf und schnürten die Boys in Green im ersten Durchgang regelrecht ein. Das erlösende Tor wollte nicht fallen. Bei den Hausherren konnte auch der zuletzt hochgelobte Spielmacher Christian Eriksen von Tottenham Hotspur konnte keine Linie mehr ins Spiel bringen. Die irische Mauertaktik ging auf.