14.11.2017 09:52 Uhr

Götze-Wechsel traf Klopp "wie ein Herzinfarkt"

Jürgen Klopp und Mario Götze arbeiteten vier Jahre beim BVB zusammen
Jürgen Klopp und Mario Götze arbeiteten vier Jahre beim BVB zusammen

Mario Götze wechselte 2013 von Borussia Dortmund zu Bayern München. Ein Schock - sicherlich nicht nur für die Fans. Auch Trainer Jürgen Klopp und Mitspieler İlkay Gündoğan konnten es nicht fassen.

Kurz vor dem Champions-League-Halbfinale 2013 gegen Real Madrid hatte die "Bild" den Wechsel von Mario Götze verkündet. Sein damaliger Mannschaftskollege Gündoğan konnte es nicht glauben.

"Ich schickte Marco Reus eine SMS. Er und Mario hatten den gleichen Berater und waren beste Freunde", zitiert die "Bild" den Nationalspieler aus der neuen Biographie von Jürgen Klopp "Ich mag, wenn's kracht". Reus bestätige den Deal. "Ich konnte es kaum glauben, um ehrlich zu sein", so Gündoğan.

Götze spielte seit der Jugend für den BVB und galt als Musterschüler des damaligen Trainers Jürgen Klopp. Dem Coach erging es ähnlich wie Gündoğan. "Einige Spieler konnten nicht schlafen", sagte Klopp später zum "Guardian": "Mich traf es fast wie ein Herzinfarkt. Ich konnte nichts sagen. Ich konnte an dem Abend nicht mit meiner Frau ausgehen."

Bayern erteilte Klopp Abfuhr

Der jetzige Teammanager des FC Liverpool gibt in seiner Biographie allerdings noch weitere Details aus seiner Laufbahn preis. 2008 wechselte Jürgen Klopp vom 1. FSV Mainz 05 zu Borussia Dortmund - beinahe wäre allerdings bei Bayern München gelandet.

Anfang 2008 ist der Coach im Trainingslager von Uli Hoeneß angerufen worden. Der Bayern-Präsident war auf der Suche nach einem Nachfolger für Ottmar Hitzfeld.

"Wir haben eine große, internationale Lösung und eine kleine, nationale Lösung. Sie sind die nationale Lösung. Könnten Sie sich vorstellen, hierherzukommen, falls wir uns für die nationale Lösung entscheiden?", soll Hoeneß den damaligen Mainz-Coach gefragt haben, der antwortete: "Ja, kann man drüber reden."

Doch der FCB entschied sich dann doch für die "internationale Lösung". Zwei Tage später sei Klopp erneut von Hoeneß angerufen worden, der ihm mitteilte: "Wir haben uns für den anderen Jürgen entschieden". Im Juni übernahm dann der ehemalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann das Amt an der Säbener Straße.

BVB-Profis betrunken zum Training

Klopp zog also weiter zu Borussia Dortmund, wo er 2012 seinen wohl größten Erfolg feierte. Der BVB gewann das erste Double der Vereinshistorie. Doch die Geschichte hat auch ihren Haken. Wie in der Biographie veröffentlicht wird, sollen die Spieler oft angetrunken zum Training gekommen sein.

"Nach den Spielen sind wir damals öfter noch mit acht bis zehn Spielern abends weggegangen, viele waren ja auch noch Singles", wird der Ex-Dortmunder İlkay Gündoğan zitiert: "Meistens kamen dann alle relativ angetrunken am nächsten Morgen zum Training, was man auch gesehen hat, aber das hat uns noch enger zusammengeschweißt. Wir haben es, glaube ich, auch im richtigen Maß gemacht, und das hat alle noch mal richtig zusammengebracht."