15.11.2017 21:42 Uhr

Ter Stegen lehnt Torhüterdiskussion ab

Ter Stegen (r.) sieht Neuer als klare Nummer eins im Tor
Ter Stegen (r.) sieht Neuer als klare Nummer eins im Tor

Marc-André ter Stegen fügt sich zumindest mittelfristig in seine Rolle als Nummer zwei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und will von einer Torhüterdiskussion um den derzeit verletzten Platzhirsch Manuel Neuer nichts wissen.

"Manuel hat sich in den vergangenen Jahren eine gute Position erarbeitet", sagte der 25-Jährige im Interview mit dem "kicker": "Solange er seine Leistung bringt, hat er es auch verdient, die Nummer eins zu sein."

Abgehakt hat ter Stegen den Stammplatz im deutschen Tor dennoch nicht: "Natürlich habe ich den Anspruch zu spielen und irgendwann selbst die Nummer eins zu sein", sagte Deutschlands Nummer zwei mit Blick in Richtung Zukunft. 

Neuer laboriert an einem Mittelfußbruch, Bundestrainer Joachim Löw erwartet die Genesung seines Rückhalts beim WM-Gewinn 2014 rechtzeitig vor der Endrunde 2018 in Russland. Wie es gesundheitlich um die deutsche Nummer eins steht, weiß aber wohl auch der Nationalcoach nicht. "Außer ihm [Neuer; Anm.d.Red.] und seinen Ärzten kann derzeit niemand sagen, wann er wieder spielen kann", verriet ter Stegen.

Enge Verbundenheit mit Barcelona

Dass ter Stegen seine Zelte in Barcelona in absehbarer Zeit abbricht, hält der Keeper aktuell für mehr als unwahrscheinlich: "Ich bin in Barcelona heimisch geworden, lebe dort mit meiner Frau. Wir fühlen uns total wohl in der Stadt, ich fühle mich sehr wohl im Verein. Das hat sich über die dreieinhalb Jahre, in denen ich jetzt bei Barca bin, sehr schön entwickelt", erklärte der 25-Jährige.

Sportlich befinden sich der DFB-Keeper und der spanische Spitzenklub derzeit auf einem Höhenflug. Nach 31 von 33 möglichen Punkten aus den ersten elf Saisonspielen ist die Stimmung im Lager der Katalanen entsprechend gut.

"Wir haben eine gute Phase im Moment, und bis auf eine Partie haben wir alle gewonnen. An Real Madrid sieht man, dass das in der spanischen Liga auch für die Topteams keine Selbstverständlichkeit ist. Gegen eher kleinere Mannschaften haben auch wir uns manchmal schwergetan, mancher Sieg sah da vom Ergebnis her deutlicher aus, als er letztlich war. Wir müssen in jedem Spiel zu 100 Prozent da sein. Und das gelingt uns bislang sehr gut", schwärmte der Deutsche vom bisherigen Saisonverlauf.

"Wir dürfen uns also keinen Ausrutscher erlauben"

Obwohl der Keeper mit dem FC Barcelona bereits acht Zähler Vorsprung auf die vermeintlich größten Konkurrenten aus Madrid hat, will ter Stegen von einer Vorentscheidung im Kampf um den Meistertitel (noch) nichts wissen.

"Ich erwarte, dass es auch in diesem Jahr wieder bis zum Ende spannend zugehen wird. Real mag derzeit nicht jedes Spiel gewinnen, aber über die gesamte Saison betrachtet werden sie ihre Punkte holen. Valencia liegt auch noch sehr nah bei uns. Wir dürfen uns also keinen Ausrutscher erlauben", mahnte der Torhüter, der seit Sommer 2014 bei den Katalanen unter Vertrag steht.