19.11.2017 12:39 Uhr

BVB-Krise: Hamann kritisiert Watzke und Zorc

Kritik an den BVB-Bossen Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc
Kritik an den BVB-Bossen Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc

Dietmar Hamann sorgt sich angesichts der sportlichen Krise um Pokalsieger Borussia Dortmund. Zudem äußerte er sich zum umstrittenen Trainer Peter Bosz und kritisierte die Vereinsführung des BVB.

Dortmund stecke in einer "beängstigenden Abwärtsspirale", sagte Hamann bei "Sky". Die letzten Auftritte in der Bundesliga sowie die Champions-League-Partien der Dortmunder seien enttäuschend gewesen.

Die bitteren Niederlagen gegen die Aufsteiger aus Hannover (2:4) und Stuttgart (1:2) zuletzt bezeichnete Hamann als "verdient". Ob es bei den Schwarzgelben ein Fitness-Defizit gebe, könne er nicht beurteilen. "Aber die Dortmunder haben die entscheidenden Zweikämpfe im und am Strafraum allesamt verloren. Sie waren den Aufsteigern läuferisch und kämpferisch unterlegen. Sie haben sich den Schneid abkaufen lassen."

Das Hauptproblem sei jedoch nicht Trainer Peter Bosz. "Es ist keine Frage des Systems. Man muss die Spieler mehr in die Verantwortung nehmen", erklärte Hamann. Das Team müsse sich jetzt mit erhöhter Laufbereitschaft und mehr Kampfeswillen aus der Misere befreien.

Festhalten an Bosz die "richtige Strategie"

Im Klub stehe man hinter Bosz, so Hamann. "Jeder schwärmt davon, wie ruhig er derzeit bleibt, wie er im Sommer auch die Dembélé-Saga mitgemacht hat. Nur die Ergebnisse sind eben nicht da."

Das Festhalten am Niederländer ist für Hamann "die richtige Strategie". Die Situation könne sich allerdings durch die anstehenden Spiele gegen Tottenham Hotspur und Schalke 04 grundlegend ändern.

Hamann versteht Aubameyang-Suspendierung

Die Suspendierung von Pierre-Emerick Aubameyang für die Partie in Stuttgart bezeichnete Hamann als gerechtfertigt. "Es gibt Grundregeln wie Pünktlichkeit in einer Mannschaft. Wenn ein Spieler diese nicht einhält, müssen die Verantwortlichen eingreifen", sagte der früher Nationalspieler.

Der exzentrische Aubameyang habe durch seine Tor-Flaute in den letzten Wochen seine Position geschwächt. "Wenn er trifft, kann er machen was er will. Wenn er dann nicht mehr trifft, bekommt er ein Problem."

"Die Verantwortlichen hatten zu oft ein offenes Ohr"

Hamann kritisierte außerdem die Dortmunder Klub-Führung um Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc.

"Beim BVB haben sich Dinge eingeschliffen, die in einer Mannschaft nicht gehen. Die Verantwortlichen hatten zu oft ein offenes Ohr für die Spieler. Der Trainer wurde übergangen", erklärte der Ex-Profi, auch im Hinblick auf das Ende der Amtszeit von Ex-Coach Thomas Tuchel.

Mehrere Spieler sollen sich damals bei den Vereinsbossen über Tuchel beschwert und somit zu dessen Entlassung beigetragen haben.