24.11.2017 11:44 Uhr

Zielers steiniger Weg zurück ins DFB-Team

Zurück im Rampenlicht: Ron-Robert Zieler hat sich in Stuttgart etabliert
Zurück im Rampenlicht: Ron-Robert Zieler hat sich in Stuttgart etabliert

Ron-Robert Zieler gibt sich keinen Illusionen hin. Klar, im Fußball kann es immer mal "schnell gehen", sagt der Torhüter des Bundesligisten VfB Stuttgart, im Moment sei er aber "sicher nicht der Topfavorit auf die Nummer drei" in der deutschen Nationalmannschaft.

Dabei ist Zieler von den drei deutschen Weltmeistern von 2014 auf seiner Position der einzige, der spielt. Kapitän Manuel Neuer fehlt noch mindestens bis Januar, Roman Weidenfeller kam erst am Dienstag in den Schlussminuten des Champions-League-Spiels gegen Tottenham Hotspur (1:2) zu seiner Saisonpremiere für Borussia Dortmund.

Zieler dagegen hatte vor der Rückkehr mit dem VfB zu seinem Ex-Klub Hannover 96 am Freitagabend alle 14 Pflichtspiele der Schwaben über die volle Distanz bestritten - und mit Ausnahme eines kuriosen Patzers in Hamburg ("Davon kann ich noch meinen Enkeln erzählen") vollauf überzeugt.

Beim Deutschen Fußball-Bund haben Zieler jedoch Marc-André ter Stegen sowie Bernd Leno und Kevin Trapp den Rang abgelaufen. Mit Kölns Timo Horn oder Oliver Baumann (1899 Hoffenheim) gehört er nur noch zur "nächsten Gruppe", wie Bundestorwarttrainer Andreas Köpke die Kandidaten hinter den Etablierten nennt.

Zieler bereut Leicester-Wechsel "auf keinen Fall"

Im 96-Dress hatte Zieler seinen Platz bei der DFB-Elf noch sicher, obwohl er 2016 mit den Niedersachsen sogar abstieg. Dass er seinen Platz verlor, lag an dem Schritt, den er nach den sechs Jahren Hannover mit 185 Erstligaspielen ging: den zu Leicester City. Beim englischen Meister saß er meist nur auf der Bank.

Bereut er den Wechsel? Die Frage fehle in keinem Interview, sagt Zieler und lacht, aber nein, es sei "auf keinen Fall" ein verlorenes Jahr für ihn gewesen. "Ich habe Champions League, Premier League und FA Cup gespielt, mich auch als Persönlichkeit weiterentwickelt."

Diese Erfahrung bringt Zieler neben seinen Fähigkeiten als Torhüter beim VfB auf den Platz, der ihn im Sommer für vier Millionen Euro von der Insel geholt hatte. "Er ist ein Top-Keeper, eine Top-Persönlichkeit und ganz wichtig für uns", sagt Trainer Hannes Wolf. Aufstiegsheld Mitch Langerak, der zu UD Levante flüchtete, ist längst vergessen.

Wolf stärkt seine Nummer eins

Zieler sieht sich und den VfB nach einer "fantastischen Zeit" in Hannover mit zwei Jahren Europa League "insgesamt auf einem guten Weg. Wir haben eine gute Mischung aus erfahrenen Akteuren und jungen, hungrigen Talenten, die von Spiel zu Spiel dazulernen". Ihm als Torwart komme zugute, dass seine Vorderleute um Abwehrchef Holger Badstuber meist "sehr gut" stehen.

Ob er sich so nicht doch noch einmal für Russland 2018 empfehlen kann? "Ich finde Ron super, er soll gerne zur Nationalmannschaft fahren", sagt VfB-Coach Wolf, aber er sei da leider "überhaupt nicht objektiv".