25.11.2017 09:59 Uhr

Hoeneß: Verlängerung mit Heynckes "möglich"

Uli Hoeneß ist mit der Entwicklung seines Vereines hochzufrieden
Uli Hoeneß ist mit der Entwicklung seines Vereines hochzufrieden

Uli Hoeneß war voller Stolz. Siege, finanzielle Rekorde, Aufbruchstimmung durch Jupp Heynckes. Für seinen Fußball-Rekordmeister könnte es gerade kaum besser laufen.

"Der FC Bayern ist im Moment wieder mal in einem wunderbaren Zustand. Alles ist schön und ich stehe hier als ein total zufriedener Mensch", rief der Patron des Fußball-Rekordmeisters den 1459 Mitgliedern bei der Jahreshauptversammlung am Freitagabend zu.

Finanziell hat sich der Branchenprimus mal wieder selbst übertroffen und durch den sportlichen Umschwung unter Rückkehrer Heynckes auch einen "ganz anderen Geist. Das macht Spaß, alle schweben nur noch", sagte Hoeneß mit augenscheinlich tief empfundener Befriedigung. Neun Siege in neun Pflichtspielen mit den Triple-Trainer, die "Nacht von Paris" nach dem enttäuschenden 0:3 bei Paris Saint-Germain habe den "Verein aufwachen lassen."

Kein Wunder also, dass sich Hoeneß eine Zusammenarbeit mit Heynckes über das Saisonende hinaus durchaus vorstellen kann. "Das halte ich für möglich, ja", so Hoeneß über eine Ausdehnung des bis Sommer datierten Engagements von Heynckes.

Ob der Großmeister der Trainer-Riege sich allerdings davon überzeugen lässt, noch ein Jahr dranzuhängen, darf bezweifelt werden, finanziell gibt es hingegen keine Zweifel. Der Gesamtkonzern (FC Bayern München AG) setzte zwischen dem 1. Juli 2016 und dem 30. Juni 2017 die Rekordsumme von 640,5 Millionen Euro um, das sind 13,7 Millionen mehr als im bisherigen Rekordjahr 2015/2016.

Fast 40 Millionen Euro Gewinn

Der Gewinn nach Steuern des Fußball-Rekordmeisters betrug 39,2 Millionen Euro, die bisherige Bestmarke aus der Saison 2015/2016 (33) wurde damit um 6,2 Millionen Euro übertroffen. "Die hervorragende Ergebnissituation und steigende Finanzkraft erlaubt es dem FC Bayern, weiterhin in der europäischen Top-Elite im Profifußball konkurrenzfähig zu bleiben", sagte Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen. Die wirtschaftlichen Anstrengungen dienten weiterhin vor allem der "Maximierung des sportlichen Erfolgs."

Das Eigenkapital erhöhte sich um 21,2 Millionen Euro von 424,6 auf 445,8 Millionen. Das viel beschriebene "Festgeldkonto" des FC Bayern wuchs von 190,3 auf 220,1 Millionen Euro. Auch die Ausgaben bei den Münchnern sind gestiegen. Der gesamte Personalaufwand, also Spieler und Angestellte, erhöhte sich auf 264,9 Millionen Euro, 4,6 Millionen mehr als im vorherigen Geschäftsjahr.

Anschluss an Barca, Real und ManUnited wird gehalten

Niedriger als im Vorjahr fiel die Umsatzsteigerung wegen des sportlich eher dürftigen Abschneidens aus. In der Saison 2015/16 war der Umsatz noch um 20 Prozent gewachsen. Das Ausscheiden im Viertelfinale der Champions League gegen Real Madrid und die Nicht-Teilnahme am DFB-Pokalfinale kosteten "etwa 25 Millionen Euro Umsatz", wie Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bereits im Oktober der "FAZ" gesagt hatte.

Im europäischen Vergleich halten die Münchner den Anschluss an die drei umsatzstärksten Klubs Europas. Der FC Barcelona (708 Millionen Euro Umsatz/Gewinn nach Steuern 18 Millionen Euro), Real Madrid (675/21,4) und Manchester United (659/50) liegen noch vor dem deutschen Branchenprimus. In Deutschland kommt Borussia Dortmund als Nummer zwei auf rund 406 Millionen Euro Umsatz und 8,2 Millionen Euro Gewinn nach Steuern.