02.12.2017 10:24 Uhr

Nach Grusel-Kick: Sammer zerlegt HSV

Lässt kein gutes Haar am HSV: Matthias Sammer
Lässt kein gutes Haar am HSV: Matthias Sammer

Der frühere Bayern-Sportdirektor Matthias Sammer hat den Hamburger SV nach dem mageren 0:0 beim SC Freiburg heftig kritisiert.

"Ich bin schon ein wenig enttäuscht. Für mich ist das schwierig zu akzeptieren. Und die Hamburger sollen doch den Antrag stellen, dass sie ohne Ball spielen", echauffierte sich Sammer bei "Eurosport". "Eine Mannschaft, die so gut im Rhythmus ist und hier dann so auftritt, das ist für mich für die Bundesliga zu wenig. Sie waren total passiv und wollten das zu null hinten nur absichern."

Der Europameister von 1996 kritisierte die eindimensionale Offensiv-Taktik der Rothosen, die beim Kellerduell im Breisgau nahezu ausschließlich mit langen Bällen operierten. "Man kann den Ball mal lang spielen. Aber nicht sieben oder acht Mal. Ich kann das nicht akzeptieren", so der Europameister von 1996.

Der HSV habe "gar nicht richtig Fußball spielen" wollen, ätzte Sammer weiter. "Ich muss immer versuchen, im Rahmen meiner Möglichkeiten Fußball zu spielen", ergänzte der 50-Jährige.

Auch die Auswärtsschwache der Rothosen, die in der Fremde bislang erst vier Punkte holten, nahm Sammer aufs Korn. "Fußball ist nicht nur Taktik und Heimspiel und rennen. Das ist auch ganz viel Persönlichkeit, Ausstrahlung, Geschlossenheit. Du bist zu Hause als Mannschaft mit der Unterstützung der Fans getrieben und gehst nochmal einen Schritt weiter. Das auf dem hohen Niveau auswärts zu halten, braucht Kommunikation. So weit scheint der HSV dann noch nicht zu sein."