07.12.2017 14:04 Uhr

Austria: Mit der Rehhagel-Methode gegen AEK

In Athen erkämpften die Wiener ein 2:2
In Athen erkämpften die Wiener ein 2:2

Es ist das erhoffte Endspiel um den Aufstieg. Dem wochenlangen Tief zum Trotz darf die Austria auf das erste Überwintern im Europacup seit 13 Jahren hoffen. Für die Violetten ist dafür allerdings ein Heimsieg gegen AEK Athen am Donnerstag (ab 19:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) vonnöten. Die Griechen sind in der Gruppenphase noch ungeschlagen, ihnen reicht im Happel-Stadion ein Remis.

Dass die Austria nach nur einem Erfolg in fünf Spielen überhaupt noch vom Aufstieg träumen darf, sollte Ansporn sein. Vor allem die internationalen Heimauftritte sind bisher überhaupt nicht nach Wunsch verlaufen. Sieben Partien vor heimischer Kulisse warten die Austrianer in der Europa League schon auf einen Erfolg - gegen AEK soll alles anders werden.

Fink sieht "bessere Ausgangsposition" bei der Austria

"Es wird Zeit für einen Heimsieg, es gibt keine bessere Möglichkeit", sagte Kapitän Raphael Holzhauser am Tag vor der Partie. Mit 25.000 Zuschauern wird im Prater-Oval gerechnet. Thorsten Fink freute sich auf das "Finale". AEK sei Favorit, betonte Austrias Chefcoach und nahm damit Druck von seiner Mannschaft. Diese habe aber nichts zu verlieren: "Wir können viel gewinnen, AEK kann viel verlieren." Auch finanziell: 1,5 Millionen Euro wäre der Aufstieg in Summe wert.

Es sei schwierig, auf ein Remis zu spielen, sah Fink den psychologischen Vorteil aufseiten der Austria. "Für mich ist unsere die bessere Ausgangsposition und für die Mannschaft auch einfacher", erklärte der Deutsche. Dass die Austria die Athener schlagen könne, habe das Hinspiel bewiesen. Beim 2:2 schoss AEK erst in der 90. Minute den Ausgleich, nachdem Patrick Pentz im Austria-Tor etliche Chancen der Griechen vereitelt hatte.

Pentz war auch zuletzt beim 1:1 gegen Salzburg der Matchwinner. Aus dem Punktgewinn gegen den Meister schöpft die Austria laut Holzhauser "extrem viel Mut". Anders als gegen die Mozartstädter wird es die Austria gegen AEK aber nicht nur defensiv anlegen. Von der gegen Red Bull eingesetzten Spielanlage mit einer defensiven Fünferkette wird die Rückkehr ins gewohnte Spielsystem erfolgen. Im Sturmzentrum wird Kevin Friesenbichler beginnen, Lucas Venuto könnte im Finish als Joker für frischen Wind sorgen.

Austria setzt auf "kontrollierte Offensive"

Nur nach vorne stürmen wird die in den vergangenen Wochen mit Selbstvertrauen alles andere als beglückte Austria nicht. Fink will sich mit seiner Elf an einem in Griechenland gut bekannten Landsmann orientieren. "Wir haben 90 Minuten Zeit. Wie Otto Rehakles gesagt hat: Es wird die kontrollierte Offensive", erinnerte der Ex-Bayern-Profi an Otto Rehhagel, den Europameister-Coach von 2004.

Zuletzt war die Austria im UEFA-Cup 2004/05 im Frühjahr noch dabei, sie stieß damals bis ins Viertelfinale vor. Im Vorjahr lagen die Wiener vor dem letzten Europa-League-Gruppenspiel ebenfalls im Aufstiegsrennen. Bei Viktoria Pilsen setzte es trotz 2:0-Führung mit einem Mann mehr dann ein 2:3. Die Austrianer gelobten damals, daraus lernen zu wollen. Von der Pilsen-Elf werden gegen AEK aber nur Holzhauser, Tarkan Serbest, Dominik Prokop und Felipe Pires von Beginn an erwartet.

AEK Athen: Offensivstark und voller Selbstvertrauen

AEK reiste erfolgsverwöhnt nach Wien. Neun Pflichtspiele sind die Athener ungeschlagen. Mit einem 2:0 gegen Levadiakos sicherten sie sich weiter die Tabellenführung in der griechischen Super League vor Titelverteidiger Olympiakos. "In Österreich werden wir auf Sieg spielen und nicht auf ein Unentschieden", kündigte Rechtsaußen Rodrigo Galo an. Trainer Manolo Jiménez darf auch auf Offensivleute in Form vertrauen.

Marko Livaja, Sergio Araujo und Lazaros Christodoulopoulos agierten zuletzt stark. Der Kroate Livaja traf bereits im Hinspiel gegen die Austria doppelt. Der langfristige Ausfall von Kapitän Petros Mantalos (Kreuzbandriss) fiel zuletzt nicht stark ins Gewicht, auch wenn Fink von einem wichtigen Akteur sprach.

Jiménez vertraute beim elffachen griechischen Meister zuletzt auf ein 3-5-2-System und fuhr damit gut. Gegen Milan hielt AEK mit dem ehemaligen Barcelona-Akteur Dmytro Tschyhrynskyj im Abwehrzentrum zweimal ein 0:0, gegen Rijeka waren die Griechen beim 2:2 dem Sieg am Ende näher.

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apa