07.12.2017 11:21 Uhr

Sam über Heynckes: "Einfach eine Respektsperson"

Sidney Sam will beim VfL Bochum zu alter Stärke zurückfinden
Sidney Sam will beim VfL Bochum zu alter Stärke zurückfinden

Sidney Sam hat in seiner Karriere schon einiges erlebt: Mit Leverkusen und Schalke spielte er in der Champions League, 2013 stand er gar im Kader der deutschen Nationalmannschaft. Beim VfL Bochum hofft der 29-Jährige, wieder an alte Tage anknüpfen zu können.

Sam spielte in der Jugend für den HSV und wechselte nach zwei Jahren Leihe beim 1. FC Kaiserslautern zu Bayer Leverkusen. Dass er dort aufblühte, habe unter anderem mit seinem damaligen Trainer Jupp Heynckes zusammengehangen.

"Er hat auf alles sehr akribisch geachtet und die jungen Spieler am Boden gehalten. Er ist einfach eine Respektsperson. Wenn er spricht, hört man zu und tut, was er sagt", berichtete der Deutsch-Nigerianer im Interview mit "Spox". Heynckes betreute die Werkself zwischen 2009 und 2011 und hielt große Stücke auf dem heute 29-Jährigen.

Nachdem Sam anfänglich "etwas gebraucht" habe, sich nach seinem Wechsel im Sommer 2010 in Leverkusen zurechtzufinden, sei letztlich "im Herbst der Knoten geplatzt". Sieben Tore sprangen am Ende der Saison für Sam heraus.

"Irgendwann galt ich als Dauerpatient"

Als er dann 2014 zu Schalke 04 wechselte, geriet seine Karriere jedoch ein wenig ins Stocken. Schnell hatte der Flügelflitzer das Image eines Problem-Profis inne. Sam wehrt sich gegen diese öffentliche Meinung jedoch.

"Ich wollte Schalke gerecht werden und zeigen, dass ich der Mannschaft helfen kann. Aber ich war oft verletzt, habe zu schnell wieder gespielt und mir Folgeverletzungen zugezogen. Irgendwann galt ich als Dauerpatient", rechtfertigte sich der Mittelfeldspieler.

Weil er die hohen Erwartungen in Schalke nicht erfüllen konnte, sei er plötzlich "Problem-Profi" statt Top-Transfer gewesen. Nach einem Trainerwechsel wurde es für den Ex-Nationalspieler sogar noch bitterer. Roberto Di Matteos hatte keine Verwendung mehr für den Offensivmann. Sam wurde obendrein suspendiert und letztlich vom Verein freigestellt.

Neue Motivation in Bochum

Nach seinem Aus bei den Königsblauen wechselte der Linksfuß zunächst für ein halbes Jahr nach Darmstadt und schließlich im letzten Sommer nach Bochum. Für Sam der richtige Schritt: "Ich hatte schon drei Wochen hier mittrainiert und gemerkt, was für ein Potenzial in der Mannschaft steckt. Ich habe das Vertrauen des Vereins gespürt. Sie haben mir vermittelt, dass ich gebraucht werde. Deswegen hatte ich sofort ein gutes Gefühl."

Eigentlich hatte sich der VfL in dieser Saison ein sehr großes Ziel gesteckt: die Rückkehr in die Bundesliga. Aktuell ist man davon allerdings weit entfernt. Bochum steht nur zwei Punkte vor dem Abstiegs-Relegationsplatz.

Dennoch ist der Neuzugang optimistisch, dass die Saison noch besser gestaltet wird. "Wir haben unter Jens Rasiejewski Schritte in die richtige Richtung gemacht. Ich denke, bald sind wir mal wieder dran", gibt er sich zuversichtlich.

Auch Sam selbst will zurück zu alter Stärke finden, um seiner Mannschaft zu besseren Ergebnissen zu verhelfen. "Durch meine Historie erwarten die Bochumer viel von mir. Das ist mir bewusst. Aber nach meinen letzten Jahren ist es klar, dass man ein bisschen Geduld haben muss, damit ich wieder aufblühen kann."