07.12.2017 19:40 Uhr

Blatter: "Weltmeisterschaften werden nicht gekauft"

Blatter: Keine Korruptionen bei WM-Vergabe 2016
Blatter: Keine Korruptionen bei WM-Vergabe 2016

Der gesperrte frühere FIFA-Präsident Joseph S. Blatter will öffentlich weiterhin nicht an Korruption im Rahmen der Vergabe der Fußball-WM 2006 an Deutschland glauben.

"Ich weiß, dass mir das angesichts der aktuellen Ereignisse niemand abnimmt, aber: Fußball-Weltmeisterschaften werden nicht gekauft", sagte der 81-Jährige den Zeitungen der "Funke-Mediengruppe".

Blatter selbst ist seit 2015 und noch bis 2021 vom Fußball ausgeschlossen, nachdem die Schweizer Bundesanwaltschaft Ermittlungen unter anderem wegen Untreue gegen ihn aufgenommen hatte.

Von Korruption, Schwarzgeldzahlungen in Millionenhöhe und dubiosen Rechteverträgen während seiner Amtszeit als mächtigster Mann des Sports will er weiterhin nichts gewusst haben.

Blatter wittert Retourkutsche Englands

Im aktuellen FIFA-Prozess in New York werden diese Dinge behandelt. Blatter sieht in dem Verfahren indes eine späte Retourkutsche Englands, das sich erfolglos um die WM 2018 beworben hatte, welche nun in Russland steigt.

"Der schlechte Verlierer in dieser Geschichte war England, weil sie es bis heute nicht verdaut haben, dass sie als Geburtsland des Fußballs die WM nicht bekommen haben", sagte Blatter: "Der damalige Premierminister David Cameron hat gesagt: Schuld daran ist nur Blatter. Dann haben die Engländer die Amerikaner beeinflusst und ihnen gesagt: Ihr habt ja auch verloren. Das, was jetzt in den Verhandlungen gegen Mitglieder der FIFA in New York passiert, ist die Retourkutsche."

Blatter war 2015 für alle Tätigkeiten im Fußball gesperrt worden. Die Sperre wurde später von der FIFA-Berufungskommission von acht auf sechs Jahre reduziert.