11.12.2017 12:38 Uhr

Nagelsmann genervt von BVB- und Bayern-Gerüchten

Julian Nagelsmann ist von den Spekulationen genervt
Julian Nagelsmann ist von den Spekulationen genervt

Julian Nagelsmann grinste ironisch, die Augen des umworbenen Coaches funkelten. "Ich kann mir gerne ein Klebeband mit KK auf die Stirn kleben. Kein Kontakt", sagte der 30-Jährige. Auf die Nachfragen zu den anhaltenden Dortmund-Gerüchten hatte Nagelsmann nach der 0:2-Niederlage von 1899 Hoffenheim bei Hannover 96 so gar keine Lust.

"Es ändert sich nicht alle zwei Tage. Vor zwei Tagen habe ich schon gesagt, ich habe keinen Kontakt", erklärte Nagelsmann, der als eines der größten Talente auf dem Trainermarkt gilt. Und die Posten bei den beiden Branchenriesen Borussia Dortmund und Bayern München sind für die kommende Saison noch nicht besetzt. Kein Wunder, dass mindestens genauso viel über die Zukunft des Trainers gesprochen wird, wie über sein wenig konstantes Team.

In Hannover zeigte die TSG bei ihrer munteren Achterbahnfahrt wieder ihr negatives Gesicht. "Der Sieg für Hannover war verdient", sagte Nagelsmann: "Insgesamt war es bei den schwierigen Bedingungen zu wenig, um etwas mitzunehmen." Hannover, das mit zwei Treffern von Niclas Füllkrug (59.) und Martin Harnik (85.) die Oberhand behielt, war letztlich zielstrebiger, bissiger. "Am Mittwoch im Derby gegen den VfB Stuttgart wollen wir es besser machen", sagte Nadiem Amiri mit Blick auf die Partie im Rahmen der "englischen Woche".

Ist Nagelsmann für die TSG zu halten?

1899 wird sich im Saisonverlauf steigern müssen, um im Sommer erneut die Teilnahme am Europapokal feiern zu können. Ob Nagelsmann dann jedoch zu halten sein wird, scheint trotz eines Vertrags bis 2021 fraglich. Und die anhaltenden Diskussionen sind für seinen Klub nicht unbedingt förderlich.

Schon im September hatte der charismatische Coach mit einem Interview aufhorchen lassen, in dem er von einem späteren Job bei den Bayern träumte - in München baut Nagelsmann auch ein Haus für seine Familie. Es folgte im Oktober ein Tief seiner Mannschaft. Auch mit dem frühen Aus in der Europa League war Hoffenheim alles andere als glücklich.

Gerüchte um Wagner verdichten sich

Nun sorgten am Sonntag vor Spielbeginn erneut Berichte für Aufregung, nur nicht bei Nagelsmann. "Das hat mich nicht beeinträchtigt. Ich lese die Bild-Zeitung und den Kicker nicht vor dem Spiel." Beide Medien hatten rund um die Präsentation von Peter Stöger als Nachfolger von Peter Bosz beim BVB auch Nagelsmann als mögliche Dauerlösung ab der kommenden Saison genannt. Bis zu einer endgültigen Klärung seiner persönlichen Zukunft wird er sich noch vielen Nachfragen stellen müssen.

Klarer scheint dagegen die Situation von Nationalstürmer Sandro Wagner zu sein. Der Nationalspieler fehlte in Hannover erneut im Kader der Kraichgauer, offiziell mit Adduktorenproblemen. Doch der Winterwechsel des 30-Jährigen zu Bayern München zeichnet sich immer mehr ab.