12.12.2017 08:12 Uhr

BVB: Rekord-Ablöse für Nagelsmann?

Als BVB-Coach müsste Julian Nagelsmann die blaue Jacke wohl in den Schrank verbannen
Als BVB-Coach müsste Julian Nagelsmann die blaue Jacke wohl in den Schrank verbannen

Julian Nagelsmann ist zur Zeit mächtig gefragt. Der Trainer der TSG 1899 Hoffenheim wird seit dem Rauswurf von Peter Bosz bei Borussia Dortmund als Trainer-Kandidat gehandelt. Der 30-Jährige könnte im Sommer auf Übergangslösung Peter Stöger folgen.

Das Problem des BVB: Nagelsmann besitzt bei den Kraichgauern noch einen Vertrag bis 2021. Eine kolportierte Ausstiegsklausel mit einer festgeschrieben Ablösesumme von fünf Millionen Euro wird erst 2019 wirksam. Sollten die Schwarzgelben tatsächlich schon zur neuen Spielzeit zugreifen wollen, müssten sie wohl deutlicher tiefer in die Tasche greifen. 

Laut einem Bericht der "Bild" ist bei den TSG-Verantwortlichen zwar bislang noch kein Angebot für den Trainer des Jahres 2017 eingegangen, ein mächtiges Preisschild soll trotzdem schon existieren. Demnach rechnen die Blau-Weißen mit zehn Millionen Euro für den 30-Jährigen, falls sich die Schwarzgelben entschließen, Nagelsmann nach der Saison zu verpflichten. 

Diese Summe wäre die höchste, die in Deutschland jemals für einen Coach bezahlt wurde. Erst vor wenigen Monaten überwiesen die Dortmunder fünf Millionen Euro für Bosz an Ajax und toppten damit die Ablöse von drei Millionen Euro deutlich, die Schalke ein Jahr zuvor für Markus Weinzierl an Augsburg zahlte.

Nagelsmann: Kein Kontakt zum BVB

Für Julian Nagelsmann ist der ganze Wirbel um seine Person ohnehin zu viel des Guten, auch wenn er zugab: "Ich kann schon verstehen, dass mein Name medial gehandelt wird."

Am Wochenende reagierte der Hoffenheim-Coach auf Nachfragen nach seiner Zukunft genervt und bestritt Verhandlungen mit den Borussen.

Er wolle sich nicht ständig wiederholen, diktierte er nach der Niederlage gegen Hannover in die Mikrofone: "Ich kann mir auch gerne ein Klebeband auf die Stirn kleben und einfach darauf 'KK' schreiben. Das ist kürzer. Nein, ich habe keinen Kontakt zum BVB."

Hopp glaubt nicht an langfristige Nagelsmann-Zukunft

Ob sein Berater, Marc Kosicke, der unter anderem auch den ehemaligen Dortmunder Erfolgscoach Jürgen Klopp betreut, sich in Verhandlungen befindet, wollte der 30-Jährige hingegen nicht verraten.

TSG-Mäzen Dietmar Hopp scheint ohnehin zu ahnen, dass der Klub aus dem Kraichgau nicht ewig auf Nagelsmann setzen kann. "Wir müssen ihn irgendwann klonen", sagte der 77-Jährige auf der Mitgliederversammlung des Vereins und fügte hinzu: "Bis zum 1.7.2019 sollte der Geklonte fertig sein, denn die Nach­frage nach Julian ist verdammt groß und wird mit jedem Erfolg größer."