14.12.2017 10:23 Uhr

"Riesige Qualität": Kalou lässt Berlin durchatmen

Traf gegen seinen Lieblingsgegner doppelt: Salomon Kalou (l.)
Traf gegen seinen Lieblingsgegner doppelt: Salomon Kalou (l.)

Pál Dárdai war hochzufrieden, die Mitspieler sangen Lobeshymnen auf den Matchwinner, doch Salomon Kalou blieb bescheiden. "Ich wollte dem Team helfen, das habe ich getan. Es ist nicht wichtig, wer die Tore macht", sagte der Offensivspieler vom Fußball-Bundesligisten Hertha BSC nach dem wichtigen 3:1 (2:0)-Sieg gegen Hannover 96.

In einem seiner besten Saisonspiele hatte der Ivorer gegen seinen Lieblingsgegner zwei Tore erzielt (18./45.). Insgesamt sechsmal traf Kalou inzwischen gegen die Niedersachsen, gegen kein anderes Team war er erfolgreicher. "Ich habe gegen sie eine ganz gute Quote. Sie scheinen mir zu liegen", sagte Kalou mit einem Lächeln: "Man kann sich ja nicht aussuchen, gegen wen man trifft. Das Wichtigste sind aber die drei Punkte."

Kalou war am Mittwochabend nicht alles gelungen. Nicht jeder Pass fand den Mitspieler, nicht jedes Dribbling gelang, nicht jeder Abschluss war ein Erfolg. Doch der 32-Jährige bewies seinen Wert für die Mannschaft. Mit seiner Routine und Robustheit schaffte er Räume und beruhigte das Spiel, vor dem Tor bewies er seine Cleverness.

Vor dem Kopfball zum 1:0 stimmte Kalous Laufweg in den Strafraum, beim 2:0 reagierte er nach einem Freistoß am schnellsten und schob den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. "Er war immer dort, wo es gefährlich war", sagte Sturmpartner Davie Selke: "Er hat das richtige Näschen und eine riesige Qualität. Er weiß, wo die Bälle runterfallen." Dárdai stimmte Selke zu: "Salomon hat eine sehr gute Leistung gezeigt."

Vor allem Kalou ist es zu verdanken, dass Hertha BSC entspannt zum schwierigen Hinrunden-Abschluss am Sonntag bei RB Leipzig reisen kann. "Leipzig ist sehr stark, sie spielen guten Fußball", sagte Kalou: "Aber wir wollen auch dort einen Punkt holen, mindestens."

Bereits am vergangenen Sonntag hatte Kalou beim schmeichelhaften 1:1 beim FC Augsburg mit einem Last-Minute-Treffer einen Punkt gerettet, auch deshalb liegt Berlin mit 21 Zählern im gesicherten Mittelfeld der Tabelle. Bei einer Niederlage wäre Hertha der Abstiegszone weiter gefährlich nahe gewesen.

96 hadert mit der Chancenverwertung

Einem Punkt trauerte Hannover hinterher. Die Niedersachsen spielten eine starke zweite Halbzeit und hätten sich ein Remis verdient, doch die mangelnde Chancenverwertung und der herausragende Hertha-Keeper Rune Jarstein besiegelten die wettbewerbsübergreifend fünfte Auswärtsniederlage nacheinander. Ihlas Bebou (65.) hatte den verdienten Anschlusstreffer erzielt, ehe Herthas Jordan Torunarigha (83.) die Pleite besiegelte.

Trainer André Breitenreiter haderte mit dem Ergebnis. "Wir waren in der zweiten Halbzeit so dominant wie noch nie. Wir haben 45 Minuten lang nur auf ein Tor gespielt", sagte Breitenreiter: "Wir hätten hier mindestens einen Punkt verdient gehabt, wenn nicht sogar drei." Über diese freuten sich am Ende Hertha und Kalou.