16.12.2017 08:13 Uhr

HSV steht vor "brutaler Rückrunde"

Jens Todt ist unzufrieden mit der bisherigen Ausbeute
Jens Todt ist unzufrieden mit der bisherigen Ausbeute

Alle Jahre wieder: Nach nur 15 Punkten aus 17 Spielen steckt der Hamburger SV tief im Abstiegskampf und stellt sich auf eine "brutale Rückrunde" ein.

Die Weihnachtsbotschaft von Jens Todt war eindeutig. "Das wird eine brutale Rückrunde. Wir müssen 22, 23 Punkte holen", sagte der Sportchef des Hamburger SV nach dem ernüchternden 1:3 (0:1) zum Jahresabschluss bei Borussia Mönchengladbach.

Mit nur 15 Punkten nach der Hinrunde steckt der einst so ruhmreiche Klub wieder einmal tief im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga. "15 Punkte in der Rückrunde werden nicht reichen, um die Klasse zu halten", sagte Trainer Markus Gisdol. Es gab keinen Widerspruch.

Dabei war die Begegnung im Borussia-Park nicht nur für Gisdol "ein Spiegelbild der Saison". Seine Spieler lieferten über weite Strecken eine ordentliche Leistung ab, durften lange auf einen Punktgewinn hoffen und standen am Ende doch wieder mit leeren Händen da. "Es ist Woche für Woche gleich. Das ist unglaublich bitter. Wir sind in keinem Spiel hoffnungslos unterlegen", sagte Aaron Hunt, der sich auf eine nervenaufreibende Rückrunde einstellt: "Es wird bis zum Schluss wieder eng für uns."

Neuzugänge nicht ausgeschlossen

Daher startet Gisdol mit seinen Profis schon am Neujahrstag ins Trainingslager ins spanische Jerez de la Fontera (8. Januar) - möglicherweise mit neuem Personal. Todt wollte Neuzugänge nicht ausschließen, "wenn es eine Gelegenheit gibt". Doch in erster Linie ist die Mannschaft gefordert, die guten Ansätze auch in entsprechende Ergebnisse umzumünzen. "Es ist unglaublich, wie viele Punkte wir liegen gelassen haben. Wir haben viel aufzuarbeiten", sagte Gisdol.

Er muss die großen Leistungsschwankungen seiner Mannschaft ebenso in den Griff bekommen wie die hohe Zahl individueller Fehler. "Die kosten uns die Punkte", betonte Hunt: "Wir müssen Konstanz reinbringen."

In Gladbach war der HSV nach dem frühen Rückstand durch Thorgan Hazard (9.) und dem Ausgleich des Ex-Borussen Andre Hahn (53.) lange Zeit auf einem guten Weg, ehe Raffael die Hamburger Nachlässigkeiten mit seinem Doppelpack (74., 79.) bestrafte. "Das war ein Lehrbeispiel, wie man einen Gegner ins Spiel zurückbringt und wieder aufbaut. Eigentlich lief alles für uns. Das tut richtig weh. Wir müssen uns jetzt schütteln und nach der Pause wieder angreifen", sagte Todt.

Vorstandschef Heribert Bruchhagen verbreitete für die schwierige Mission Klassenerhalt Optimismus. "Wir haben gezeigt, dass wir genügend Qualität haben, zumindest drei Mannschaften hinter uns zu lassen", sagte Bruchhagen und ergänzte: "Wir bringen uns durch gravierende Fehler selbst um den Erfolg. Das zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Hinserie, das werden wir in der Rückserie abstellen. Da bin ich sicher."