17.12.2017 10:59 Uhr

Hoeneß glaubt an 70-Millionen-Transfer des FCB

Für Uli Hoeneß ist ein FCB-Transfer in Höhe von 70 Millionen Euro denkbar
Für Uli Hoeneß ist ein FCB-Transfer in Höhe von 70 Millionen Euro denkbar

Der deutsche Rekordmeister Bayern München kann laut Uli Hoeneß beim aktuellen Wechsel-Wahnsinn im Fußball nicht mithalten, schließt einen eigenen Mega-Transfer aber nicht aus.

"Wir sehen uns außerstande, einen Neymar, den ich übrigens gar nicht für so gut finde, für 220 Millionen oder einen Mbappé, den ich richtig gut finde, für 180 zu kaufen", sagte Hoeneß beim Weihnachtstreffen mit dem Fanklub "Schießamer Red-White Dynamite".

Aber, ergänzte er: "Auf den Positionen, auf denen wir Bedarf sehen, werden wir sicher auch mal einen größeren Transfer machen. Ich denke, da wird es auch mal Transfers von 50, 60 oder 70 Millionen geben." Grundsätzlich strebe der Verein aber eine "Mischung" aus Topstars und Spielern aus der eigenen Jugend an.

Heynckes "ein Lotto-Sechser mit Jackpot"

Hoeneß forderte, dass "solchen Mega-Transfers irgendwann Einhalt geboten wird. Das kann auf die Dauer nicht gehen", Hoffnung habe er da, sagte er: "Es gibt Überlegungen in Brüssel, dass der Fußball wieder mit der gleichen Waffe spielt. Dann werden diese Vereine wieder sehr schnell im Mittelfeld des Interesses sein, der FC Bayern muss das nur aussitzen."

Wie im Fall Italien vor einigen Jahren werde es in fünf Jahren auch mit England so sein, dass die deutschen Klubs wieder auf Augenhöhe kommen, meinte der FCB-Boss.

Hoeneß äußert sich zu Khedira-Gerüchten

Hoeneß ließ bei der launigen Veranstaltung auch über eine Weiterbeschäftigung von Trainer Jupp Heynckes abstimmen. "Wer ist dafür, dass Jupp Heynckes noch ein Jahr beim FC Bayern bleibt?", rief er in den Saal - und erntete lauten Jubel. "Also: Ich werde dem Jupp mitteilen: Der Schießamer Fanklub hat mit 300 zu null beschlossen, dass er noch ein Jahr bleiben muss. Dann schauen wir mal, was er nach Weihnachten dazu sagt." Heynckes sei "ein Lotto-Sechser mit Jackpot" für den FC Bayern.

Zu den jüngsten Gerüchten, Mittelfeldspieler Sami Khedira stehe vor einem Wechsel zum deutschen Rekordmeister, erklärte Hoeneß: "Ich habe mit dem Anwalt von Sami Khedira gesprochen. Er sagte mir, dass Sami mit mir darüber reden will, was er nach seinem Karriereende machen kann. Er wollte eine halbe Stunde und die halbe Stunde habe ich ihm gegeben."

Umgang mit Franz Beckenbauer "eine Riesenschweinerei"

Für seinen unter der WM-Affäre leidenden Freund Franz Beckenbauer machte sich Hoeneß unterdessen stark. Es sei "eine Riesenschweinerei, was da um seine Person gemacht wird", sagte Hoeneß: "Er hat Unglaubliches geleistet, nichts in seine Tasche gesteckt, sich den Arsch aufgerissen - jetzt muss irgendwann mal Ruhe sein! Man soll den Mann in Frieden leben lassen."

Hoeneß gab an, "in regelmäßigem Kontakt" mit Beckenbauer zu stehen, "wir gehen ein-, zweimal die Woche essen." Der "Kaiser" sei "im Moment in Bad Wiessee, also bei mir um die Ecke in einer Rehaklinik nach seiner schweren Herzoperation". Unmittelbar nach der OP sei es Beckenbauer "nicht so gut" gegangen, "es musste auch noch ein zweiter Eingriff vor ein paar Wochen gemacht werden, jetzt geht es ihm etwas besser".

Der FC Bayern stehe seinem ehemaligen Spieler, Trainer und Präsidenten "hundertprozentig" zur Seite, betonte Hoeneß: "Er hat schwer daran zu tragen, nicht nur an seiner Krankheit, sondern an dem ganzen Theater um seine Person."