19.12.2017 10:50 Uhr

Sobiech sorgt für Jubel im "Freudenhaus"

Lasse Sobiech bescherte St. Pauli ruhigere Weihnachten
Lasse Sobiech bescherte St. Pauli ruhigere Weihnachten

Trainer Markus Kauczinski konnte nur noch krächzen, Matchwinner Lasse Sobiech fasste sich immer wieder ans lädierte Becken - die Spuren eines echten Kampfsieges waren nach dem 2:1 (1:0) des FC St. Pauli gegen den VfL Bochum nicht zu übersehen.

"Wir wollten nicht unter dem Weihnachtsbaum sitzen und uns vorwerfen lassen, dass wir nicht alles gegeben hätten", sagte Sobiech nach dem Sprung auf Platz zehn, der im Freudenhaus der Liga für Jubelstürme sorgte. St. Pauli beendete seine Negativserie von acht sieglosen Partien kurz vor den Festtagen und verschaffte sich auch ohne zahlreiche Stammkräfte ein kleines Polster auf den Relegationsplatz.

"In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass Bochum mit der feineren Klinge spielt", sagte Kauczinski mit dem Rest seiner Stimme: "Aber alles, was uns gefehlt hat, haben wir mit sehr viel Kampf, Herz und Leidenschaft ausgeglichen. Dafür sind wir belohnt worden."

Matchwinner Sobiech

Der 47 Jahre alte Nachfolger von Olaf Janßen sah nicht über die Probleme im längst nicht fehlerfreien Vortrag der Hanseaten hinweg. Doch zunächst stand die Erleichterung im Vordergrund. Mit einem Fünf-Punkte-Abstand auf die Relegationsplätze können Kauczinski und Co. die Wintervorbereitung nach einigen Tagen Pause ohne die ganz große Aufregung im Umfeld angehen.

Dass dies so ist, lag zu großen Teilen an Kapitän Lasse Sobiech. Der von einer Muskelverhärtung am Beckenknochen geplagte Kapitän legte mit dem Treffer zum 1:0 (34.) den Grundstein zum Sieg. Jan-Marc Schneider (49.) erhöhte nach dem Wechsel, ehe der VfL durch einen Treffer von Lukas Hinterseer (75.) noch einmal herankam und die Gastgeber mächtig unter Druck setzte.

Lange Gesichter beim VfL

Doch die Hausherren stemmten sich angeführt von Sobiech gegen den drohenden Ausgleich. "Ein absoluter Führungsspieler, ein absolut geiles Spiel von ihm", sagte Kauczinski bei "Sky". Sportchef Uwe Stöver kündigte an, unbedingt mit dem Innenverteidiger über das Vertragsende im kommenden Sommer hinaus zusammenarbeiten zu wollen. "Das haben wir entsprechend zum Ausdruck gebracht", sagte Stöver.

Während St. Pauli beschwingt in die Pause geht, herrschten beim VfL lange Gesichter. Das Team von Chefcoach Jens Rasiejewski überwintert nach einem turbulenten Halbjahr mit zwei Trainerentlassungen als Zwölfter. Vor der Saison hatte Sportchef Christian Hochstätter noch vom Aufstieg gesprochen, doch die Realität sieht ganz anders aus. "Es ist alles sehr eng", sagte Kapitän Stefano Celozzi: "Auch nach unten hin."