21.12.2017 11:15 Uhr

Grindel: Quartier-Wahl ein "klares Signal"

DFB-Boss Reinhard Grindel lobt die Bedingungen im Trainingslager
DFB-Boss Reinhard Grindel lobt die Bedingungen im Trainingslager

Die Wahl des WM-Quartiers nahe dem Endspielort Moskau ist für DFB-Präsident Reinhard Grindel ein "klares Signal" an die Fußball-Nationalspieler.

"Wir können nur dann erfolgreich sein, wenn wir voll konzentriert und voll motiviert zur Sache gehen", sagte Grindel: "Dass ein Quartier ausgesucht wurde, dass vor allem auf gute Trainingsbedingungen und auf eine bessere Logistik konzentriert ist, unterstreicht doch: Wir sind hier, um den Titel zu gewinnen."

Der DFB wird während des Turniers in dem Dorf Vatutinki, gut 40 km südwestlich der Hauptstadt wohnen und trainieren. Der für den Tross von Bundestrainer Joachim Löw vorgesehene Hotelkomplex befindet sich derzeit wie einst das "Campo Bahia", einer der Schlüssel zum Triumph von Rio 2014, noch im Bau. Beim Confed Cup im vergangenen Sommer hatte der DFB in Sochi am Schwarzen Meer seine Zelte aufgeschlagen.

Grindel gestand, "jetzt schon im WM-Fieber" zu sein. "Ich freue mich auf Russland", sagte der 56-Jährige: "Wir wollen wieder Weltmeister werden."

Löw-Abschied? Grindel hat "keine Sorgen"

Die Sorge, dass Löw im Falle des Titelgewinns trotz seines bis 2020 laufenden Vertrages aufhören könnte, teilt Grindel nicht.

"Ich weiß aus Gesprächen mit Jogi Löw, dass er auch sehr gerne noch Europameister werden würde", sagte der DFB-Präsident: "Das ist ein Titel, der ihm noch fehlt und ich spüre immer wieder, wie wohl er sich im DFB und in der Zusammenarbeit mit seiner Mannschaft fühlt. Deshalb habe ich keine Sorgen."

Grindel erfreue sich "einfach daran, wie es ihm immer wieder gelingt, mit seiner Gabe, auf Menschen zu wirken, eine Mannschaft zu formen, die auf den Punkt optimal vorbereitet und eingestellt ist". Die WM in Russland beginnt am 14. Juni, das Endspiel im Luzhniki-Stadion steigt am 15. Juli.

Statement zum Videobeweis

Derweil wird sich Grindel bei der Council-Sitzung des Fußball-Weltverbandes FIFA im März für den Einsatz des Videobeweises bei der WM 2018 einsetzen. "Aber ich werde mit dem Hintergrund der deutschen Erfahrungen deutlich machen, dass die Bedingungen bei der Umsetzung für alle Schiedsrichter und Assistenten glasklar geregelt sein müssen", sagte der 56-Jährige.

Um Unklarheiten zu verhindern, müsse die FIFA die WM-Schiedsrichter und -Videoassistenten "so früh es geht" benennen "und vermitteln, dass der Videoassistent kein Oberschiedsrichter ist und nur in den ganz eng eingegrenzten Fällen des Regelwerks eingreifen darf", sagte Grindel: "Eher einmal zu wenig als einmal zu viel. Auch die technischen Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, damit wir nicht so lange Unterbrechungen sehen wie beim Confed Cup 2017."

In der Bundesliga hatte die Technik an mehreren Spieltagen zu hitzigen Diskussionen geführt - vor allem wegen der zunächst nicht einheitlichen Auslegung der Regeln. "Der Videoassistent darf nur bei klaren und offensichtlichen Fehlentscheidungen eingreifen", betonte Grindel: "Und die Schiedsrichter müssen zur WM sehr gut vorbereitet werden – wie auch unsere Schiedsrichter auf die Rückrunde."

Nur wenn die Verantwortung des Schiedsrichters "uneingeschränkt klar" sei, könne "der Videoassistent bei der WM wie auch in der Rückrunde der Bundesliga den Fußball gerechter machen", sagte Grindel: "Gleichzeitig wünsche ich mir ein wenig mehr Geduld und Unaufgeregtheit im Umgang mit der Thematik. Und ich empfehle jedem, einmal in Ruhe ins maßgebliche Protokoll des für Regelfragen zuständigen IFAB zu schauen."