21.12.2017 17:46 Uhr

Herrlich-"Schwalbe" ruft den DFB auf den Plan

Heiko Herrlich drohen wegen seiner
Heiko Herrlich drohen wegen seiner "Schwalbe" Konsequenzen

Bayer Leverkusens Trainer Heiko Herrlich muss wegen seiner "Schwalbe" im DFB-Pokalspiel bei Borussia Mönchengladbach (1:0) mit einer Strafe durch den Deutschen Fußball-Bund rechnen.

Der DFB-Kontrollausschuss werde das Verhalten des 46-Jährigen "überprüfen", teilte der DFB am Donnerstag mit. Herrlich war in der 75. Minute nach einer kurzen Berührung mit Gladbachs Mittelfeldspieler Denis Zakaria an der Seitenlinie plötzlich zu Boden gegangen.

"Es besteht der Verdacht, dass sich der Trainer des Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen nach einem Schubser des Gladbacher Spielers Denis Zakaria am Seitenrand fallen gelassen und damit unsportlich verhalten hat", teilte der DFB mit. Herrlich sei zu einer Stellungnahme aufgefordert worden. Nach Vorliegen und Auswertung der Stellungnahmen werde der Kontrollausschuss über den weiteren Fortgang des Verfahrens entscheiden.

Herrlich hatte sich direkt nach dem Spiel für den Vorfall entschuldigt. "Das ist im Affekt passiert. Ich muss es mit meinen 46 Jahren schaffen, stehen zu bleiben, ganz klar. Ich wollte da sicher keine Rote Karte fordern", sagte er.

"Ein Tick übertrieben"

Dem pflichtete auch Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler bei: "Das war eher zum Schmunzeln, als dass man Heiko böse sein kann", sagte der 57-Jährige bei "Sport1", "ein Tick übertrieben, klar. Aber Heiko hat keinem geschadet außer sich selbst. Damit sollte man es auch gut sein lassen."

Herrlichs Aktion erinnerte an die Trainer-Schwalbe von Norbert Meier 2005. Der damalige Coach des MSV Duisburg hatte mit dem Köln-Profi Albert Streit Stirn an Stirn gestanden, ehe er ebenfalls unvermittelt zu Boden sank. Meier war daraufhin für drei Monate gesperrt, der MSV Duisburg hatte den Coach gefeuert. Die beiden Fälle sind allerdings schwer miteinander zu vergleichen, da von Meier damals selbst eine aktive Bewegung ausgegangen war. Ganz so hart dürfte es Herrlich deshalb nicht treffen.