13.01.2018 11:12 Uhr

Geldwäsche? Milan-Verkauf im Fokus der Justiz

Berlusconi im Visier der Mailänder Staatsanwaltschaft
Berlusconi im Visier der Mailänder Staatsanwaltschaft

Der langjährige Eigentümer Silvio Berlusconi gerät wegen des Verdachts der Geldwäsche in Zusammenhang mit dem Verkauf des italienischen Fußball-Erstligisten AC Mailand an chinesische Investoren offenbar unter Druck. Nach Angaben der Tageszeitung "La Stampa" hat die Mailänder Staatsanwaltschaft Ermittlungen eingeleitet.

Die Investoren der aus China kontrollierten Gruppe "Rossoneri Sport Investment Lux" sollen einen überhöhten Preis für den Klub gezahlt haben. Auf diese Weise habe Berlusconi Geld nach Italien zurückführen können, das er schwarz auf Bankkonten im Ausland hielt. 

Der Serie-A-Klub war für 740 Millionen Euro verkauft worden. Laut Bericht seien die Ermittler der Ansicht, dass der Kaufpreis um 300 Millionen aufgeblasen wurde. Die Staatsanwälte prüften nun die Herkunft der an Berlusconi überwiesenen Beträge, die aus Hongkong stammen. Die Summe sei in zwei Tranchen gezahlt worden.

Ins Visier ist auch der chinesische Geschäftsmann Yonghong Li geraten, der seit neun Monaten Milan-Präsident ist. Die Ermittlungen werfen einen dunklen Schatten auf den Klub, der im Sommer massiv in neue Spieler investiert hatte. Unter anderem kam Starverteidiger Leonardo Bonucci von Meister Juventus Turin. Nach 20 Spieltagen ist Mailand mit 28 Punkten nur Tabellenelfter.