17.01.2018 12:12 Uhr

Kohfeldt über Bayern: "Geballte Ladung Weltklasse"

Kohfeldt steht mit seinen Bremern auf dem Relegatonsplatz
Kohfeldt steht mit seinen Bremern auf dem Relegatonsplatz

Mit dem abstiegsbedrohten Tabellensechzehnten Werder Bremen reist Trainer Florian Kohfeldt am Sonntag nach München. Beim Rekordmeister gehen die Grün-Weißen als klarer Außenseiter in die Partie.

"Die Favoritenrolle ist immer klar an die Bayern verteilt – egal, gegen wen sie spielen. Man trifft auf eine geballte Ladung Weltklasse", erklärte der Coach die Ausgangslage im Interview mit der "Sport Bild". Dennoch habe er das Ziel, "bei den Bayern etwas mitzunehmen."

Vor gut zehn Jahren begegneten sich die beiden Teams noch auf Augenhöhe an der Tabellenspitze. Dass das schon lange nicht mehr der Fall ist, hat für Kohfeldt zwei Gründe: "Das liegt nicht nur an den finanziellen Spielräumen, die sich die Bayern erarbeitet haben, sondern das ist auch einfach ein top-geführter Verein."

Während die Münchner der sechsten Meisterschaft in Folge entgegeneilen, geht es für die Werderaner wieder einmal um das Ziel Klassenerhalt. Für den Übungsleiter wäre das ein "großartiger Erfolg".

Keine Bremer Champions-League-Träume

"Dauerhaft sollten wir versuchen, dass wir uns nicht jeden Winter damit beschäftigen müssen, ob wir die Klasse halten, sondern dass wir uns stabilisieren und auch mal wieder ein bisschen weiter nach oben gucken können. Auf lange Sicht wieder von der Champions League zu träumen, das ist für Werder aktuell nicht realistisch", erklärte der 35-Jährige die langfristigen Ziele.

Dass er in eineinhalb Jahren schon der dritte Coach bei Bremen ist, bereitet Kohfeldt keine Sorgen: "Ein gewisses Risiko ist dabei, aber wenn man sich mal dafür entscheidet, auf so einem Level zu trainieren." Vom Verein um Geschäftsführer Frank Baumann spüre er aber auch in der sportlich brenzligen Situation vollstes Vertrauen.

Unter Kohfeldt agiert Werder deutlich offensiver, als unter seinen Vorgängern Nouri und Skripnik. Abgeschaut hat er sich das taktische System von Bremens Trainer-Legende Thomas Schaaf: "Seine Art, offensiv spielen zu lassen, war ganz entscheidend. Wie er immer wieder in der Offensive – durch die Mittelfeld-Raute – auch in der Tiefe Anspiel-Möglichkeiten fand, war einprägend."