19.01.2018 16:41 Uhr

Aubameyang-Poker: Zorc schon bald in London?

Pierre-Emerick Aubameyang wird den BVB wohl verlassen
Pierre-Emerick Aubameyang wird den BVB wohl verlassen

Pierre-Emerick Aubameyang verlässt Borussia Dortmund - das scheint festzustehen. Doch noch hakt der Transfer-Poker, wohl auch an den Gehaltsforderungen des Torjägers. Der BVB ist bei der Nachfolgersuche unter Druck und Sportdirektor Michael Zorc hat einiges zu tun. 

Aubameyang saß gar nicht mehr im schwarz-gelben Airbus, der sich am Donnerstag durch die Sturmböen nach Berlin kämpfte - dennoch war der Angreifer vor dem Spiel bei Hertha BSC mal wieder allgegenwärtig.

Als heißestes Thema, Kopfschüttel-Anlass, wabernde Personalspekulation und erste Frage für Interviews an alle Verantwortlichen von Borussia Dortmund.

Ist schon am Wochenende alles unter Dach und Fach?

Noch aber ist der Transfer des Stürmerstars zum FC Arsenal nicht perfekt. Betonung auf noch: Angeblich weilt sein Vater Pierre in London, um Vertragsdetails auszuhandeln.

Laut Informationen des "Westfälischen Anzeiger" soll Michael Zorc in Kürze dazustoßen. Der Sportdirektor des BVB soll einen geplanten Kurz-Urlaub verschoben haben und stattdessen am Samstag in Großbritanniens Hauptstadt reisen.

Arsenal sorgt für Ärger beim BVB

Die Rahmenbedingungen scheinen bereits grob abgesteckt zu sein: Englische Medien wollen erfahren haben, dass Aubameyang sein Gehalt verdoppeln wird, es eine Einigung gibt, es sich nur noch um Stunden handeln kann. Das hieß es jedoch auch schon am Montag. Es geschah: bislang nichts.

Dem BVB wird es langsam egal sein. Am Donnerstag hat Zorc sich alle Äußerungen seitens Arsenal über Aubameyang verbeten ("Respektlos!"), der Verein gibt sich Mühe, jetzt - was kaum möglich ist - noch halbwegs geräuscharm zu handeln.

Die Tür zurück dürfte für Aubameyang zugeworfen sein, was besonders an den Worten des Sportdirektors gut abzulesen ist.

"Ich erkenne ihn nicht wieder", war das Kernzitat seiner Äußerungen nach der erneuten Suspendierung des Bundesliga-Torschützenkönigs für das Spiel gegen den VfL Wolfsburg (0:0), am Donnerstag dann hieß es, Aubameyang sei "mit dem Kopf nicht bei der Sache".

Inzwischen würde der BVB, der stets auf das Prinzip der langen Leine setzte, sich lächerlich machen, würde er sich vom lustlosen Star weiter dermaßen auf der Nase herumtanzen lassen.

Nachfolger-Suche für den BVB schwierig

Stattdessen muss dringlichst die Suche nach Ersatz intensiviert werden. Dieser ist schwer zu bekommen, da Aubameyang bei allen Eskapaden Tore garantiert - und im Winter ist es noch mal schwieriger.

Kein Verein dieser Welt gibt mitten in der Saison gerne einen Stürmer von höchster Klasse ab, zudem erscheint der BVB nach der gigantischen Einnahme für Ousmane Dembélé (mindestens 120 Millionen Euro) als geeignete Stelle, um Wucherpreise aufzurufen.

Vielleicht wäre das kolportierte Verrechnungsgeschäft "Olivier Giroud + x für Aubameyang" sogar ein komfortables. Andererseits ist der französische Nationalstürmer bereits 31 Jahre alt und war zuletzt wochenlang am Oberschenkel verletzt.

Auch der Name Anthony Modeste schwirrt herum: Der Franzose war vom 1. FC Köln nach einer grandiosen Saison nach China gewechselt.

Isak und Schürrle als interne Optionen

Vielleicht muss der BVB noch testen, wie es ohne hochwertigen Ersatz aussehen könnte. Gegen Wolfsburg stürmte der junge Schwede Alex Isak, auch der allerdings bei der Vereinsführung wenig beliebte Weltmeister Andre Schürrle kann ganz vorne spielen.

Schürrle wurde zuletzt von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke aber persönlich demontiert: "Ganz offen und ehrlich gesagt: Beide Seiten sind - Stand jetzt - noch nicht zufrieden."

Das klingt nicht nach einer Option für die Zukunft. Und sei es nur ein halbes Jahr.