22.01.2018 12:54 Uhr

FCI jagt Spitzentrio - Kiel übt sich in Demut

Der FC Ingolstadt hat den Aufstieg noch nicht aus den Augen verloren
Der FC Ingolstadt hat den Aufstieg noch nicht aus den Augen verloren

Nach 37 Tagen kehrt auch die 2. Fußball-Bundesliga aus ihrem Winterschlaf zurück. Mit Tabellenführer Fortuna Düsseldorf, dem starken Aufsteiger Holstein Kiel und den erstklassig besetzten Nürnbergern haben sich drei Teams etwas an der Spitze abgesetzt.

Doch die Liga ist ausgeglichen wie selten. Nach 18 Spieltagen liegen zwischen den Aufstiegshoffnungen des FC Ingolstadt (28) auf Platz vier und der Abstiegsangst der Heidenheimer (22) auf Rang 15 nur sechs Punkte.

Spitzenreiter Düsseldorf und Verfolger Kiel starten ohne externen Neuzugang in das Jahr 2018. Trotz einer Schwächephase von sechs Spielen in Serie ohne Sieg gegen Ende des vergangenen Jahres, rettete die Fortuna (34) mit Trainerroutinier Friedhelm Funkel einen Zähler Vorsprung auf Kiel und Nürnberg in die Winterpause. Düsseldorf hat zum Auftakt am Mittwoch gegen Erzgebirge Aue eine machbare Aufgabe vor der Brust. Holstein empfängt am Dienstag dagegen Union Berlin zum Duell zweier Aufstiegsaspiranten - Nürnberg trifft zeitgleich auf den starken Aufsteiger Jahn Regensburg.

Nürnberg shoppt in der Bundesliga

Kiels Trainer Markus Anfang predigt trotz der starken Saison Bescheidenheit und fordert von seinen Spielern weiter "mit Überzeugung und Mut" aufzutreten sowie "dem nötigen Respekt und der Demut, dass es auch schwierig wird in der Liga". An dieser Zielsetzung habe sich auch in der Rückrunde nichts geändert, sagte Anfang dem "Schleswig-Holsteinischem Zeitungsverlag".

Während Kiel mit allen Leistungsträgern der Hinrunde auch im neuen Jahr auf seinen enormen Teamgeist und die große Eingespielheit setzt, drehte sich in Nürnberg das Transferkarussell. Mit dem Abgang von Stürmer Cedric Teuchert zu Schalke 04 hatte der Club einen schmerzhaften Verlust zu beklagen, verpflichtete aber auch drei vielversprechende Spieler.

Leipzigs Federico Palacios kam für die Offensive. Außerdem wurden Linksaußen Marvin Stefaniak vom VfL Wolfsburg und Linksverteidiger Ulisses Garcia von Werder Bremen ausgeliehen. Sollten wichtige Spieler wie Abwehrmann Ewerton, Kapitän und Mittelfeldmotor Hanno Behrens sowie Top-Torjäger Mikael Ishak (12 Tore) von Verletzungen verschont bleiben, ist Nürnberg einer der großen Aufstiegsfavoriten.

Ingolstadt sieht sich als Jäger

Hinter dem Spitzentrio macht sich vor allem der viertplatzierte Absteiger FC Ingolstadt noch Hoffnungen. Trainer Stefan Leitl rief vor dem Start gegen den SV Sandhausen selbstbewusst den direkten Aufstieg als Ziel aus: "Wir sind der Jäger, und ich glaube, dass uns diese Rolle ganz gut steht. Unser Ziel ist, unsere Chance zu nutzen und zwei Plätze zu klettern - Minimum", sagte Leitl im "SZ"-Interview. Helfen soll dabei der zuletzt vereinslose frühere Herthaner Patrick Ebert.

Eine ähnlich prominente Mannschaft hat Darmstadt 98, trotzdem warten die Hessen seit zwölf Spielen auf einen Sieg und sind vom zweiten Platz bis auf Rang 16 abgestürzt. Nach der Entlassung von Torsten Frings kehrte Aufstiegstrainer Dirk Schuster vor dem letzten Spieltag 2017 zurück an das Böllenfalltor. Zum Auftakt treffen die Lilien am Mittwoch im Kellerduell auf das Schlusslicht 1. FC Kaiserslautern.

Nach der Rückkehr des langzeitverletzten Peter Niemeyer und den Transfers von Romain Bregerie (FC Ingolstadt) und Slobodan Medojevic (Eintracht Frankfurt) wollen die Darmstädter ihre vorhandene Qualität im Kader endlich in Punkte ummünzen.

Das neue Fußballjahr in der 2. Liga beginnt am Dienstag mit dem Westderby zwischen dem bislang enttäuschenden VfL Bochum und dem MSV Duisburg. Abgeschlossen wird der erste Spieltag des Jahres am Donnerstag mit dem Duell der beiden Tabellennachbarn und Traditionsklubs Dynamo Dresden (11.) und dem FC St. Pauli (10.).