25.01.2018 12:38 Uhr

Nach Pokalfiasko: Zidane bei Real in der Schusslinie

Zinédine Zidane ist bei Real Madrid schwer in die Kritik geraten
Zinédine Zidane ist bei Real Madrid schwer in die Kritik geraten

Die Serie von Pleiten, Pech und Pannen bei Real Madrid hat sich im spanischen Pokal fortgesetzt. Nach einer blamablen 1:2-Heimniederlage gegen Außenseiter CD Leganés sind die Königlichen bereits im Viertelfinale ausgeschieden, der Druck auf Trainer Zinédine Zidane wächst.

Wie ein Häuflein Elend kauerte Zinédine Zidane auf der Trainerbank und starrte beim Abpfiff ungläubig auf den Rasen des Bernabéu-Stadions. Nach 90 trostlosen Fußballminuten und dem Pokal-Aus nach einer blamablen 1:2-Niederlage gegen den Liga-Nobody CD Leganés ist Real Madrids Starcoach bei den "Königlichen" so schwer in Bedrängnis wie noch nie.

"Wir müssen nachdenken und die richtigen Schlüsse ziehen. Es ist eine schwierige Situation", sagte Reals Sportdirektor Emilio Butragueno. Noch scheint der Coach Kredit zu haben, aber im Achtelfinale der Champions League im Februar gegen Paris Saint-Germain geht es für den Franzosen um nichts anderes als seinen Job.

Schließlich ist die Königsklasse die letzte Chance für die Madrilenen, in dieser Saison noch einen Titel zu holen. In der Liga ist Erzrivale FC Barcelona um 19 Punkte enteilt, Kapitän Sergio Ramos hat die Meisterschaft abgehakt: "Realistisch gesehen ist die Champions League der einzige Wettbewerb, der uns bleibt."

CR7, Bale und Kroos fehlen gegen Leganés

Immerhin: Zidane nahm alle Schuld auf sich und suchte nach der Pleite gegen den krassen Außenseiter, den man im Hinspiel noch 1:0 besiegt hatte, nicht nach Ausreden. "Das war mein schlimmster Abend. Ich habe mich in vielen Dingen geirrt und muss jetzt Lösungen finden. Es ist meine Verantwortung", sagte der 45-Jährige.

Ganz sicher war der Verzicht auf die drei Superstars Cristiano Ronaldo, Gareth Bale und Toni Kroos eine fatale Fehleinschätzung, die sich während der Partie nicht mehr korrigieren ließ. Zidane wechselte in der zweiten Halbzeit noch die Topspieler Luka Modric und Daniel Carvajal ein, doch auch dieses Duo konnte dem Spiel keine Wende mehr geben.

Zidane hat noch Vertrag bis 2020

Nicht ganz zu Unrecht verwies der Weltmeister von 1998 darauf, dass auch ohne Ronaldo, Bale und Kroos ein Topteam auf dem Rasen stand - zumindest nach der Papierform. Zidane: "Wenn man sich die Aufstellung ansieht, kann man nicht behaupten, dass wir nicht konkurrenzfähig waren. Die Spieler, die nicht gespielt haben, brauchten einfach eine Pause."

Noch schützt die bislang makellose Champions-League-Bilanz den einstigen Weltfußballer, der noch einen Vertrag bis 2020 besitzt, vor einem sofortigen Rauswurf. Und auch die Tatsache, dass der Trainermarkt mitten in der Saison ziemlich leergefegt ist. Jedenfalls, wenn man Ansprüche hat wie Real Madrid...