30.01.2018 11:46 Uhr

Sergio Gómez: Das ist das neue BVB-Juwel

Sergio Gómez wechselt wohl zu Borussia Dortmund
Sergio Gómez wechselt wohl zu Borussia Dortmund

Mitten im Transfer-Hick-Hack um Pierre-Emerick Aubameyang sichert sich Borussia Dortmund voraussichtlich die Dienste eines weiteren begehrten Nachwuchstalents. Mit Sergio Gómez vom FC Barcelona soll der zweitbeste Spieler der U17-WM 2017 unmittelbar vor dem Wechsel zum BVB stehen. Was zeichnet den Youngster aus? Und warum entscheidet er sich für einen Wechsel nach Dortmund?

Große Begeisterung konnten die Medienberichte über den bevorstehenden Transfer von Sergio Gómez bei den BVB-Fans nicht entfachen. Kein Wunder, den zuletzt häufig vermissten "Aggressive Leader" wird der Offensiv-Youngster nicht mimen können.

Ein Ersatz für Top-Torjäger Aubameyang ist Gómez sicher auch nicht und über talentierte Perspektivspieler verfügt die Borussia ohnehin in Hülle und Fülle. Dennoch könnte sich die Verpflichtung des Barca-Talents als Geniestreich erweisen.

Für die vergleichsweise kleine Ablöse von drei Millionen Euro, die Barcelona im Gros seiner Nachwuchsverträge verankert hat, darf sich Dortmund auf einen hochtalentierten Kicker freuen, der sowohl auf den Außenbahnen, als auch im offensiven Zentrum eingesetzt werden kann.

Sergio Gómez nennt Andrés Iniesta als Vorbild

"Ich spiele dort, wo der Trainer mich einsetzt. Auf der Außenbahn habe ich mehr Platz, im Zentrum mehr Ballkontakte und mehr Schussmöglichkeiten. Ich mag beide Positionen", erläutert Gómez gegenüber "fifa.com" seine Vielseitigkeit.

Zudem versprüht das Riesentalent eine gute Portion Torgefahr, überzeugt auf dem Rasen mit einer starken Spielübersicht und hat variantenreiche Standards im Repertoire. 

Kurz: Sollte Gómez auch nur im Ansatz die Fußstapfen seines großen Vorbilds Andrés Iniesta ("Er ist nicht nur ein hervorragender Spieler, sondern auch ein sehr bescheidener Mensch") ausfüllen, dürfte BVB-Manager Michael Zorc in naher Zukunft vom Schulterklopfen Rückenschmerzen bekommen.

Talente sehen bei Barca keine Perspektive mehr

Auch für Gómez selbst ergibt der Wechsel zum BVB Sinn: An Wertschätzung mangelt es ihm zwar auch beim großen FC Barcelona nicht, die persönliche Perspektive lässt allerdings zu wünschen übrig. Mickrige 21 Minuten durfte Gómez bislang für die zweite Mannschaft Barcas im spanischen Unterhaus ran.

Ein Problem, mit dem Gómez bei den Katalanen nicht allein dasteht. Akteure aus Barcas hochgelobter Talentschmiede La Masia fanden sich zuletzt nur selten im Kader der ersten Mannschaft wieder.

Die Zweitvertretung der Katalanen, die eigentlich als Sprungbrett für den bestens ausgebildeten Nachwuchs dienen soll, schlug zudem zuletzt mit der Verpflichtung erfahrenerer Spieler andere Wege ein. Die Folge: Mit Mateu Morey und Juan Miranda stehen laut "Mundo Deportivo" zwei weitere U17-Nationalspieler vor dem Absprung.

BVB lockt Sergio Gómez mit guter Perspektive

Die Trumpfkarte Perspektive, garniert mit einer satten Gehaltserhöhung, soll es demnach auch gewesen sein, die Gómez vom BVB überzeugt hat. 

Zwar wird Gómez vorerst für die U19 der Borussen kicken und sich an den Tapetenwechsel gewöhnen. Man habe dem Linksfuß allerdings zugesichert, dass er vor der nächsten Saison in den Profikader aufrücken werde, berichtet der "kicker".

Dass Barca auch beim Gehalt nicht dagegen hält, um sein Tafelsilber zu halten, erklärt der Klub mit den Grundprinzipien des Vereins. Millionensummen für Nachwuchsspieler sieht das Barca-Credo nicht vor. Den BVB dürfte es freuen.

Marc Affeldt