02.02.2018 11:52 Uhr

Mega-Strafe! Streikender Mahrez weiter verschollen

Hätte gern für Manchester City gespielt: Riyad Mahrez
Hätte gern für Manchester City gespielt: Riyad Mahrez

Die Posse um Riyad Mahrez von Premier-League-Klub Leicester City geht in die nächste Runde. Nach seinem gescheiterten Last-Minute-Wechsel zu Manchester City blieb der algerische Nationalspieler auch am Freitag dem Training fern. Ganz England rätselt über den Aufenthaltsort des 26-Jährigen, der mit einer drakonischen Strafe rechnen muss.

Seit Dienstag ist Mahrez wie vom Erdboden verschluckt. In Leicester löst das Verhalten des bockigen Superstars kollektives Kopfschütteln aus.

Als sei es nicht schon schlimm genug, dass der Offensivmann seine Teamkollegen unter der Woche beim Auswärtsspiel in Everton (1:2) im Stich ließ, kommt nun auch noch Ärger mit dem Verband hinzu. Hintergrund: Auf der Insel sind die Vereine dazu verpflichtet, die Doping-Kontrolleure der FA regelmäßig über die Aufenthaltsorte ihrer Profis zu informieren. Andernfalls drohen Geldstrafen, Sperren und schlimmstenfalls sogar Punktabzüge.

Ein Leicester-Spieler, der unerkannt bleiben wollte, bezeichnete die augenblickliche Situation im "Mirror" als "Wahnsinn".

Bereits jetzt steht fest, dass Mahrez für seine Streik-Aktion kräftig büßen muss. Angeblich soll er mindestens 200.000 Pfund (umgerechnet 228.000 Euro) zahlen, was zwei Wochenlöhnen entsprechen würde.

Wechselwunsch bleibt zum vierten Mal unerfüllt

Vertraute des Algeriers beschrieben ihn zuletzt als "völlig deprimiert" und "ernüchtert". Dass es zum vierten Mal in Folge nicht mit dem ersehnten Wechsel geklappt hat, macht Mahrez offensichtlich schwer zu schaffen.

In jeder Transferperiode seit der Sensations-Meisterschaft 2016 wollte der Edeltechniker Leicester verlassen. Im vergangenen Sommer verbrachte er den kompletten Deadline Day am Flughafen in Paris, um aus dem Trainingslager der Nationalmannschaft direkt zu seinem neuen Arbeitgeber fliegen zu können. Vergeblich.

Als Manchester City im Januar erneut anfragte, wollte Mahrez die Gelegenheit, unter dem spanischen Star-Coach Pep Guardiola trainieren zu können, unbedingt nutzen. Die Vereine verhandelten intensiv, konnten sich letztlich aber nicht einigen. Gerüchten zufolge verlangten die Foxes eine Ablöse jenseits der 100 Millionen Euro, während die Skyblues maximal 68 Millionen Euro investieren wollten.

Klubbesitzer bittet zum Rapport

Im Team kommt das unsägliche Versteckspiel nicht gut an. Zwar kündigte Trainer Claude Puel an, seinen Leistungsträger (acht Tore, acht Assists) mit offenen Armen empfangen zu wollen, hinter den Kulissen brodelt es jedoch heftig. Es gilt als sicher, dass Mahrez nach seiner Rückkehr zum Rapport beim mächtigen Klubbesitzer Vichai Srivaddhanaprabha gebeten wird.

Wenn Leicester am Wochenende im heimischen King Power Stadium auf das wiedererstarkte Swansea City trifft, wird Streik-Profi Mahrez erneut fehlen. Wie lange noch, weiß niemand.