06.02.2018 11:26 Uhr

Meistertrainer Conte bei Chelsea vor dem Aus

Antonio Conte steht beim FC Chelsea vor dem Aus
Antonio Conte steht beim FC Chelsea vor dem Aus

Die einstige "Liebesbeziehung" zwischen Antonio Conte und dem FC Chelsea ist längst zu einer Zwangsehe verkommen. Nach dem 1:4-Debakel in Watford droht dem italienischen Cheftrainer nun offenbar das Aus.

Vor gerade einmal acht Monaten schwebten Antonio Conte und der FC Chelsea noch im siebten Fußballhimmel. Der charismatische Italiener hatte die Londoner in seinem ersten Jahr an der Stamford Bridge direkt zur Meisterschaft geführt. Die Presse feierte den Trainer für seinen "taktischen Verstand, die strenge Arbeitsmoral" und dafür, "dass er den Spaß zurückgebracht hat". Im Februar 2018 wirken diese Lobeshymnen wie ein vergessenes Relikt vergangener Tage.

Nach nur einem Sieg aus den letzten fünf Ligaspielen, darunter ein maues 0:0 gegen Leicester sowie zwei bittere Klatschen gegen Bournemouth (0:3) und Watford (1:4), sind die Tage des ehemaligen italienischen Nationaltrainers in London offenbar gezählt. Laut englischen Medien durchforsten die Blues bereits intensiv den Trainermarkt nach möglichen Alternativen. Namen, die dabei immer wieder genannt werden, sind Carlo Ancelotti, Luis Enrique, Diego Simeone oder auch Thomas Tuchel.

"Ich kann die Zukunft nicht vorhersagen"

Conte selbst weiß offenbar um seine Situation. Nach dem Abpfiff in Watford legte der 48-Jährige sein Schicksal demonstrativ in die Hände des Klubs und erklärte: "Ich mache mir keine Sorgen um meinen Job. Ich arbeite jeden Tag und gebe 120 Prozent. Wenn das genug ist, in Ordnung. Wenn nicht, muss der Verein eine Entscheidung treffen."

Heute sei er noch Chelsea-Coach, betonte der Italiener, "morgen ist ein anderer Tag. Ich könnte noch Chelsea-Trainer sein, oder nicht", deutete der Meister-Trainer an, dass seine Zeit an der Stamford Bridge schneller als gedacht enden könnte: "Ich kann die Zukunft nicht vorhersagen. Vor allem nicht nach zwei so schlimmen Niederlagen."

Öffentlicher Zwist mit dem Verein

Sollten sich die Blues in den kommenden Tagen von Antonio Conte trennen, wäre niemand auf der Insel überrascht. Erst vor wenigen Tagen wurde der Zwist zwischen dem Trainer und dem Klub einmal mehr öffentlich ausgetragen, als der Italiener die Transferpolitik des Vereins öffentlich anprangerte.

"Für die Zukunft müssen wir versuchen nur zwei oder drei Spieler zu holen – und nicht acht. Man darf nicht vergessen, dass wir im Sommer acht Spieler geholt haben und viel weniger investiert haben als Teams, die zwei oder drei verpflichtet haben", prangerte der 48-Jährige an.

Durch die vielen Wechsel habe man schlicht "keine Basis", um etwas aufzubauen. Zudem fehle im Vergleich zu anderen Mannschaft die Qualität. Schenkt man den aktuellen Berichten aus England Glauben, so könnte es die letzte Klage von Antonio Conte als Trainer des FC Chelsea gewesen sein.