07.02.2018 22:48 Uhr

Burgstallers Geistesblitz reicht Schalke

Guido Burgstaller schoss die Schalker in einem schwachen Spiel zum Sieg
Guido Burgstaller schoss die Schalker in einem schwachen Spiel zum Sieg

Nicht schön, aber effektiv: Fußball-Bundesligist Schalke 04 ist trotz einer weitestgehend enttäuschenden Leistung erstmals seit sieben Jahren wieder ins Halbfinale des DFB-Pokals eingezogen.

Die Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco setzte sich gegen den VfL Wolfsburg mit 1:0 (1:0) durch und folgte Rekordsieger Bayern München, Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt in die Runde der besten Vier.

Dort benötigt Königsblau aber eine deutlich bessere Leistung als am bitterkalten Mittwochabend in Gelsenkirchen. Das Halbfinale (17./18. April) wird am Sonntag in der "Sportschau" ausgelost, das Endspiel steigt am 19. Mai in Berlin.

Stürmer Guido Burgstaller (10.) schoss die Hausherren, die zuletzt in der Saison 2010/11 das Viertelfinale überstanden hatten und damals auch den fünften Titel im Pokal holten, in einem unansehnlichen Spiel zum Sieg. Für Wolfsburg vergab Yunus Malli (24.) die beste Chance auf den Ausgleich, als er nur die Latte traf.

Burgstaller bleibt cool

S04-Trainer Tedesco hatte von seinen Spielern mehr Torgefahr gefordert - und die Worte kamen offenbar an. Nach einem unnötigen Ballverlust von Maximilian Arnold schalteten die Schalker schnell um. Marko Pjaca bediente Burgstaller, und der Österreicher nutzte die erste Chance eiskalt zur Führung.

Für Wolfsburg war es das erste Gegentor im laufenden Wettbewerb - und es zeigte zunächst Wirkung. Die Knappen waren in den folgenden Minuten obenauf, doch der VfL kämpfte sich zurück ins Spiel. Mallis Direktabnahme flog über S04-Torhüter Ralf Fährmann hinweg an die Unterkante der Latte. Der Keeper, der jüngst im Ligaspiel gegen Werder Bremen gepatzt hatte, wäre wohl chancenlos gewesen.

S04 zog sich mit der Führung im Rücken weit zurück und überließ den Gästen meist den Ball. Der VfL tat sich aber schwer, Tempo ins Spiel zu bringen und Lücken in der Schalker Defensive zu finden. Einzig Malli ließ immer wieder seine Klasse aufblitzen, aber auch dem türkischen Nationalspieler gelang zu wenig. Stattdessen verflachte die Partie immer mehr, auf beiden Seiten häuften sich die Fehler.

Viel Kampf, wenig Spielkultur

Auch die Pause brachte keine Besserung - beide Teams stellten die 50.642 Zuschauer vor eine echte Geduldsprobe. Wolfsburg kam selten strukturiert nach vorne, Schalke tat nicht mehr als nötig, um die Führung zu verwalten und die Wölfe vom eigenen Tor fernzuhalten.

Es häuften sich die Fouls - doch auch die folgenden Standards brachten nichts ein. So beschränkten sich die Fans darauf, die wenigen gelungenen Aktionen zu bejubeln: etwa eine starke Grätsche von Max Meyer im Mittelfeld oder einen gewonnen Zweikampf von Abwehrchef Naldo.