13.02.2018 13:42 Uhr

Matthäus: Dem BVB fehlen "Drecksäcke" im Mittelfeld

Julian Weigl und Mohamed Dahoud beackern das BVB-Mittelfeld
Julian Weigl und Mohamed Dahoud beackern das BVB-Mittelfeld

Die Aussagen von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vom Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund über den aktuellen Kader haben hohe Wellen geschlagen. "Vielleicht brauchen wir einen Spieler mehr im Kader, der ein bisschen böser guckt", so der BVB-Boss zuletzt bei "Sky". Rekordnationalspieler Lothar Matthäus kann ihm da nur beipflichten.

Im Interview bei "Sky" bekräftigte Matthäus: "Der Aki hat doch im Endeffekt nur das gesagt, was mir schon seit Monaten in dieser Dortmunder Mannschaft fehlt." Sprich: "Einer, der Ausstrahlung hat, der aggressiv ist, der die Mannschaft führt. Ich finde diese Aussage von Watzke genau richtig."

Schließlich brauche eine Top-Mannschaft, "wenn man oben konstant mitspielen will", auch Spieler wie "einen Vidal, einen Martínez, einen Ramos oder einen Alonso". Matthäus weiß worauf es ankommt: "Da braucht man Drecksäcke, die mit großer sportlicher Qualität ausgestattet sind." Einen solchen Akteur habe "Dortmund in dieser Saison nicht". Trainer Peter Stöger setzt in der Schaltzentrale meistens auf junge Spieler wie Julian Weigl oder Mohamed Dahoud. Nuri Sahin blieb zuletzt eher außen vor.

Dabei hat der 56 Jahre alte Matthäus einen solchen Spielertypen bei Borussia Dortmund durchaus in den vergangenen Jahren im Kader der Schwarzgelben gesehen. "Sie hatten in der Vergangenheit immer wieder solche Typen. Kehl war einer, Gündogan, Sahin vor seinem Wechsel nach Madrid oder Sven Bender". 

Matthäus: "Reus ist eine Art Vitaminspritze"

Als einen unangefochtenen Führungsspieler beim amtierenden Pokalsieger sieht der TV-Experte unterdessen Rückkehrer Marco Reus, der am vergangenen Spieltag sein Comeback im heimischen Stadion gegen den Hamburger SV feierte. "Allein seine Anwesenheit stärkt die Mannschaft", so Matthäus überzeugt. 

"Es war ein hartes Spiel gegen Hamburg, aber Reus ist eine Art Vitaminspritze für diese Mannschaft. Er kann noch nicht bei 100 Prozent sein, aber alleine der Umstand, dass so ein Klasse-Spieler wieder auf dem Feld ist, bewirkt eine Menge", befand der langjährige Bayern-Profi. Letztlich profitiere der gesamte Verein von der Rückkehr des Angreifers.

Stöger passt zu Borussia Dortmund

Nicht nur zu den Spielern, auch zum aktuellen Trainer des BVB hat Lothar Matthäus eine klare Meinung. "Ich mag den Peter und er macht einen guten Job." Nachdem nun das "Theater" um den Wechsel von Pierre-Emerick Aubameyang beendet ist, sei auch wieder Ruhe beim Ruhrgebietsklub eingekehrt. "Das hilft auch Peter Stöger."

Geht die erfolgreiche Zeit auch in der Rückrunde weiter, sieht Matthäus gute Chancen, dass der 51-Jährige auch über das Saisonende hinaus bei den Schwarzgelben im Amt bleiben könnte. Der Vertrag ist vorerst lediglich bis zum Juni datiert. "Ich denke, es könnte auch nach der Saison weiterhin mit Stöger sehr gut passen."