16.02.2018 13:24 Uhr

Ginter vor BVB-Spiel: "Weniger reden, mehr machen"

Matthias Ginter spricht vor dem Spiel beim BVB Tacheles
Matthias Ginter spricht vor dem Spiel beim BVB Tacheles

Borussia Mönchengladbach ist in der Rückrunde total aus dem Tritt geraten. Zuletzt setzte es drei Niederlagen in Folge ohne ein eigenes Tor. Jetzt wartet Borussia Dortmund - und Ex-BVB-Profi Matthias Ginter findet deutliche Worte.

Das Hinspiel treibt den Profis von Borussia Mönchengladbach wahrscheinlich immer noch den Angstschweiß auf die Stirn. Mit 1:6 - in Worten eins zu sechs - gingen die Fohlen im Westschlager gegen Borussia Dortmund unter.

Die ganze Bundesliga schwärmte damals vom Offensiv-Fußball der Marke BVB, die Gladbacher waren im Sturmwirbel chancenlos. Am Sonntag (18:00 Uhr) steht die Neuauflage des Duells der Namens-Cousinen auf dem Programm - unter gänzlich anderen Vorzeichen.

Die Schwarz-Gelben sind längst nicht mehr Tabellenführer und die Gladbacher haben sich eine dicke Krise genommen. Drei Pleiten in Folge ohne ein eigenes Tor haben ihre Spuren hinterlassen, die Wende zum Besseren soll gegen die Westfalen gelingen, die allerdings beim 3:2 in der Europa League gegen Atalanta Bergamo am Donnerstag viel Moral bewiesen und einen Rückstand noch in einen Sieg verwandelten.

"Weniger reden, mehr machen. Wir müssen jetzt zusammenstehen und dürfen uns nicht so sehr von den negativen Fakten beeinflussen lassen", gab Weltmeister Matthias Ginter gegen seinen Ex-Klub aus Dortmund als Parole aus: "Wenn man keinen Treffer erzielt, kann man auch kein Spiel gewinnen. Das ist ganz einfach. Nicht nur in der Offensive oder in der Defensive - wir als gesamte Mannschaft müssen jetzt zusammenstehen und uns jede Chance hart erarbeiten."

Matthäus nimmt Gladbach-Fans in die Pflicht

"Sky"-Experte Lothar Matthäus, einst Profi am Bökelberg, sagte am Freitag: "Wichtig ist es, dass die Fans jetzt die Mannschaft und den Trainer unterstützen. Ich kenne es so, dass Fans und Mannschaft immer eine Einheit waren, das ist mir ein bisschen abhandengekommen."

Zuletzt rissen die Schützlinge von Trainer Dieter Hecking vor allem in der Offensive keine Bäume aus. Der einstige Star-Spieler der Fohlen, Stefan Effenberg, identifizierte die Probleme im Sturm als Ursache für die derzeitige Ergebniskrise.

"Die Gladbacher wissen selber, dass sie nicht im Lauf drin sind zurzeit. An Lars Stindl hängt schon viel. Wenn er Ladehemmung hat, dann sieht man das auch. Aber vielleicht fehlt in Gladbach eine gewisse Alternative im Sturm - auch vom Stürmertyp her", sagte der Ex-Nationalspieler bei "100 Prozent Bundesliga - Fußball bei Nitro". Der zuletzt angeschlagene Raffael könnte für eine Belebung des Angriffs gegen den BVB sorgen.

Hecking in Gladbach (noch) unumstritten

Ginter freut sich derweil auf das Wiedersehen mit seinen ehemaligen Teamkollegen: "Ich habe mit dem einen oder anderen in Dortmund auch noch Kontakt. Es geht am Sonntag aber weniger um mich, mehr um die Mannschaft. Wir wollen mit aller Macht versuchen, die Niederlagen- und Torlosserie zu beenden."

Die Position von Coach Hecking ist derzeit rund um den Borussia-Park noch nicht infrage gestellt.

Effenberg hatte Hecking im Übrigen ausdrücklich in Schutz genommen: "Das alles nur auf Hecking abzuladen, wäre mir persönlich zu einfach." Matthäus betonte: "Ich traue Dieter Hecking zu, dass er wieder die Kurve kriegt."

Das Spiel gegen Dortmund wird auch in dieser Hinsicht Aufschlüsse geben.