17.02.2018 17:23 Uhr

Nächste Pleite: HSV braucht Bundesliga-Novum

Der erste Abstieg rückt für den Hamburger SV immer näher
Der erste Abstieg rückt für den Hamburger SV immer näher

Der erste Abstieg des Hamburger SV aus der Fußball-Bundesliga zeichnet sich immer mehr ab. Am 23. Spieltag kassierte das nun zehn Partien sieglose Team von Trainer Bernd Hollerbach gegen Bayer Leverkusen eine 1:2 (0:1)-Niederlage und hat als Vorletzter schon sechs Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz.

Noch nie seit Einführung der 3-Punkte-Regel gelang es einem Bundesliga-Klub, der zu diesem Zeitpunkt einen solchen Rückstand innehatte, der Klassenerhalt. Die spielerische Leistung der Hanseaten war über weite Strecken nicht bundesligareif. Bayer dagegen rückte zumindest vorläufig auf Rang zwei vor.

Vor dem Führungstor der Gäste leistete sich Verteidiger Douglas Santos einen Blackout und verlor im Strafraum den Ball an Bayers Shootingstar Leon Bailey, der HSV-Keeper Christian Mathenia gekonnt aussteigen ließ und zur Führung einschoss (40.). Kurz nach dem Wechsel erhöhte Kai Havertz auf 2:0 für Leverkusen (50.). Der Anschlusstreffer von Andre Hahn (71.) brachte den Hausherren zwar wieder Hoffnung auf wenigstens einen Punkt, die allerdings unerfüllt blieb.

Angesichts der schweren sportlichen Schieflage dürfte die mit Spannung erwartete Mitgliederversammlung des HSV e.V. am Sonntag mit dem Duell zwischen HSV-Präsident Jens Meier und Herausforderer Bernd Hoffmann ziemlich ungemütlich werden. Die Bilanz ist verheerend.

Leverkusen früh zum Handeln gezwungen

HSV gegen Leverkusen - das Duell stand in den vergangenen Spielzeiten häufig für enorm aggressiv geführte Aufeinandertreffen. Die Gäste reisten mit entsprechendem Respekt an die Elbe. Und der HSV - erstmals seit Hollerbachs Amtsantritt mit Sturmjuwel Jann-Fiete Arp in der Startelf - war auch tatsächlich keineswegs auf einen Fußball-Leckerbissen aus. In der Defensive begegneten die Platzherren der talentierten Werkself auch mit rustikalen Mitteln.

Die Härte bekam Wendell früh zu spüren. Nach einem Foul von Mergim Mavraj musste der Brasilianer bereits in der 15. Spielminute ausgewechselt werden.

Bayer war das deutlich spielstärkere Team, kam aber erst in der 26. Minute bei einem Kopfball von Charles Aránguiz an den Außenpfosten zur ersten gefährlichen Chance. Der HSV war in der ersten Hälfte nicht in der Lage, konstruktiv in die Spitze zu spielen. Einen missglückten Abschluss von Arp werteten die Fans noch als kleinen Mutmacher (32.). Doch danach brachen die Gastgeber phasenweise ein.

Nach dem Seitenwechsel stellte Hollerbach in der Defensive von Dreier- auf Viererkette um und brachte mit dem früheren Nationalspieler Hahn eine weitere Offensivkraft und später auch Bobby Wood für Arp (54.). Zunächst aber fehlte weiter ein Rezept, um die viel gefestigteren Leverkusener auszuspielen. Doch nach Hahns Treffer kämpfte der HSV plötzlich wie wild und brachte Leverkusen noch einmal ins Wanken. Letztlich aber blieben die Bemühungen der Gastgeber um ein Remis erfolglos.