21.02.2018 01:31 Uhr

Alaba rät Bayern-Talenten: "Man muss Opfer bringen"

David Alaba sprach über die Chancen für Talente beim FC Bayern
David Alaba sprach über die Chancen für Talente beim FC Bayern

David Alaba wechselte im Sommer 2008, damals 16-jährig, vom Nachwuchs der Wiener Austria in die Fußball-Bundesliga zum FC Bayern, nur eineinhalb Jahre später stand der Österreicher erstmals für die Profis auf dem Rasen.

Acht Jahre nach seinem Debüt ist Alaba weiterhin das letzte Eigengewächs, das den Sprung in die Stammelf gemeistert hat. Im Interview mit der "Sport Bild" äußerte sich der 25-Jährige nun unter anderen zu seinen potenziellen Nachfolgern.

"Ich hoffe, dass bald einer nachkommt und mich als bisher letztes Talent aus dem eigenen Nachwuchs ablöst", so der vielseitig einsetzbare Akteur, der auch schon ein paar Namen im Köcher hat. Vor allem der von den Bayern unlängst an Werder Bremen verliehenen Marco Friedl und Torwart-Youngster Christian Früchtl haben laut Alaba das Potenzial, sich einen festen Platz im Team zu sichern. 

Den Grund für lange Eigengewächs-Durststrecke sieht Alaba allerdings nicht beim Klub. "Bayern kann Rohdiamanten schleifen und veredeln", führt der jüngste Champions-League-Spieler der FCB-Historie aus. Schließlich habe es bei ihm auch geklappt. Man müsse allerdings "Opfer bringen, um es ganz nach oben zu schaffen. Der Weg ist voller Entbehrungen."

"Am Ende geht es auch um den Ehrgeiz"

Besagten Weg soll inzwischen der im August 2017 eröffnete FC Bayern Campus erleichtern. Für Alaba ein sehr guter Schritt, aber nicht alles. Mit dem neuen Campus hätten die jungen Kicker zwar alles, "was sie brauchen, um sich weiterzuentwickeln und den nächsten Schritt zu machen", erklärt Alaba schränkt jedoch ein: "Aber: Am Ende geht es auch um den Ehrgeiz, den du in dir haben musst, um es ganz nach oben zu schaffen. Da kann dir keiner von außen helfen."

Die häufig kursierende Behauptung, es sei heutzutage schlicht schwieriger als früher, vom Nachwuchs zu den Bayern-Profis aufzurücken, fegt Alaba übrigens kurzerhand vom Tisch. "Schwerer? Nein, das denke ich nicht. Natürlich ist unser Kader heute voller Nationalspieler, vielleicht ist die Dichte noch höher als damals. Aber: Auch 2010 stand der FC Bayern im Finale der Champions League, auch damals wurde bei den Profs auf Top-Niveau gespielt."

Ribéry "ist noch immer Weltklasse"

Apropos Top-Niveau: Alaba selbst hat sein Limit offenbar noch lange nicht erreicht. Coach Jupp Heynckes erwarte, dass er den Schritt zum Führungsspieler mache, so der Nationalspieler, der untermauert, dass sei auch sein Anspruch an sich selbst.

Ein Spieler, der diesen Schritt schon lange gemacht hat, ist Franck Ribéry, dessen Vertrag am Ende der Saison ausläuft. "Er ist auf und neben dem Platz ein Anführer, Franck zeigt noch jetzt Woche für Woche, dass er Spiele entscheiden kann. Franck ist noch immer Weltklasse", lobt Alaba.