21.02.2018 10:05 Uhr

SCF-Coach Streich: Iniesta und Xavi sind Vorbilder

Christian Streich coacht in Freiburg seit über 20 Jahren verschiedene Mannschaften
Christian Streich coacht in Freiburg seit über 20 Jahren verschiedene Mannschaften

Cheftrainer Christian Streich hat sich ausführlich über seine Spielidee und die Philosophie beim Fußball-Bundesligisten SC Freiburg geäußert. Die Breisgauer orientieren sich dabei an den ganz Großen.

In einem von Nationalspieler Toni Kroos geführten Interview mit der "Sport Bild" erläuterte Streich: "Ich habe die jungen Iniesta und Xavi spielen sehen. Bei ihnen ist etwas ganz anderes, etwas Besonderes auf dem Platz passiert. Wir haben uns damals sehr intensiv mit dem Spiel von Barcelona auseinandergesetzt und dann probiert, diesen Rundumblick von Iniesta, diesen Rundumblick von Xavi, mit dem die beiden den ganzen Raum beherrscht haben, den Jungs hier zu vermitteln."

Die Spielanlage der Katalanen sei seit dem das große Vorbild für den Bundesligisten, der trotz überschaubarer spielerischer Mittel einen attraktiven Fußball spielen will und sich damit ligaweit in den letzten Jahren einen Namen gemacht hat. 

Bundesliga geht "fußballerische Qualität verloren"

Insgesamt beklagte der Freiburger Coach, der mit seiner über sechsjährigen Amtszeit mittlerweile dienstältester Cheftrainer ist, in der deutschen Eliteklasse aber einen Attraktivitätsverlust. Dieser begründe sich vor allem in den Abgängen namhafter Protagonisten in den letzten Jahren: "Wir verlieren in der Bundesliga immer weiter Spieler mit hoher individueller Qualität, weil sie dorthin gehen, wo sie mehr Geld verdienen können, oder weil sie eine andere Liga als attraktiver empfinden. Dadurch geht uns Vereinen fußballerische Qualität verloren."

Bei seinem eigenen Team stehe weiterhin das Erreichen des vorzeitigen Klassenerhaltes ganz oben auf der Liste der Saisonziele. Derzeit rangieren die Freiburger auf dem zwölften Tabellenplatz mit fünf Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang.

Streich: "Mich belastet das ein Stück weit"

Vor allem die Tatsache, dass den Freiburgern Jahr für Jahr die talentiertesten Spieler weggekauft werden, beschäftigt Trainer Streich immer wieder aufs Neue in der Saisonplanung.

"Wenn ich merke, wir könnten vielleicht mal Fünfter oder Siebter werden, bedeutet das gleichzeitig, dass noch mal zwei Spieler mehr weg sind", erklärte der 52-Jährige und führte aus: "Man denkt darüber nach, was wäre, wenn wir die Jungs halten könnten, und dann kämen noch zwei, drei Jungs dazu... Dann hätten wir vielleicht keine Sorgen, die Klasse zu halten. Manchmal belastet mich das ein Stück weit."

Dennoch sei es für Streich gleichzeitig ein großer Ansporn, weiterhin mit jungen Talenten zu arbeiten und ihren Weg im Anschluss bei größeren Klubs weiter zu beobachten.