22.02.2018 13:55 Uhr

Labbadia: "Haben alles selbst in der Hand"

Bruno Labbadia übernahm den Posten des Chefcoaches von Martin Schmidt
Bruno Labbadia übernahm den Posten des Chefcoaches von Martin Schmidt

Bruno Labbadia blickt voller Vorfreude auf den Abstiegs-Showdown bei Mainz 05. Der Chef-Retter hat schon weitaus schwierigere Missionen als die beim VfL Wolfsburg erfüllt.

Freitag, Flutlicht, Abstiegs-Showdown - das Drehbuch passt perfekt: Chef-Retter Bruno Labbadia will beim VfL Wolfsburg seine nächste Heldengeschichte schreiben. So ausweglos die Situation auch schien, noch nie ist der 52-Jährige mit einem seiner Klubs abgestiegen. Und verglichen mit seinen bisherigen Missionen ist die aktuelle Lage bei den Wölfen beinahe komfortabel.

"Auf die Tabelle schaue ich momentan nicht. Wir haben alles selbst in der Hand und so wollen wir das Spiel auch angehen", sagte Labbadia, der am Mittellandkanal einen Vertrag bis 2019 erhielt. Die Niedersachsen stehen mit 24 Punkten nach 23 Spieltagen auf Platz 14 der Tabelle - und damit nur einen Zähler vor dem nächsten Gegner Mainz 05 (20:30 Uhr). Einen besseren Einstieg hätte sich der abstiegskampferprobte "Feuerwehrmann" kaum wünschen können.

"Ich habe viele Einzelgespräche geführt und geschaut, was jetzt wichtig ist. Ich habe den Spielern gesagt, dass ich sie unterstütze und dass sie sich auf das Wesentliche konzentrieren müssen", sagte Labbadia vor seinem Debüt. In den verbleibenden elf Spielen will er seinen Initialen "BL" einmal mehr alle Ehre machen. Bei seinen bisher vier Bundesliga-Stationen holte Labbadia in seinen ersten elf Partien im Schnitt sehr gute 1,82 Punkte pro Spiel. Das würde den Wolfsburgern dicke reichen.

Labbadia und das "Fußball-Wunder"

Gegner Mainz, der auf den grippekranken früheren Nationaltorhüter Rene Adler verzichten muss, hat jedenfalls gehörigen Respekt vor dem Neuen auf der Trainerbank des VfL. "Die Vorbereitung auf das Spiel ist für uns jetzt relativ schwierig", sagte FSV-Coach Sandro Schwarz. Sportvorstand Rouven Schröder hofft, den Gästen durch ein frühes Tor den Schwung zu nehmen: "Dann ist egal, ob jemand mit langen Haaren oder mit Seitenscheitel am Spielfeldrand steht."

Labbadia ist Wolfsburgs dritter Trainer in der laufenden Saison - und die letzte Hoffnung im Abstiegskampf. Zuletzt schaffte Labbadia beim Hamburger SV das "Fußball-Wunder". Auf dem letzten Tabellenplatz liegend, hatte er den Dino 2015 sechs Spieltage vor dem Saisonende übernommen und noch über die Relegation sensationell zum Klassenerhalt geführt. Daraufhin erhielt er die Auszeichnung als Hamburger des Jahres.

Geschlossenheit ist gefordert

Auch jetzt sind die Fähigkeiten des Trainers wieder gefordert. Labbadia muss so schnell wie möglich aus einem knapp 150 Millionen Euro schweren Kader mit einer Ansammlung von talentierten und teuren Einzelkönnern eine Mannschaft formen. Seine beiden Vorgänger Andries Jonker und Martin Schmidt sind in dieser Saison daran bereits gescheitert.

Doch der erfahrene Labbadia weiß, worauf es nun ankommt. Und geht als Paradebeispiel voran. "Gut ausgeruht und topmotiviert" startete er in die neue Mission. Von seinem Team erwartet er Geschlossenheit und, dass die Spielern "alles investieren".

Denn die nächsten Wochen sind entscheidend. Nach der richtungweisenden Partie in Mainz stehen für den Werksklub die Duelle gegen die Topteams Bayer Leverkusen, 1899 Hoffenheim und Schalke 04 an.