27.02.2018 15:01 Uhr

Rapid will Aufwärtstrend im Cup fortsetzen

Gegen Ried ist Rapid klarer Favorit
Gegen Ried ist Rapid klarer Favorit

Meister wird Rapid in der laufenden Saison wohl nicht mehr, den Cuptitel hat man aber sehr wohl im Visier. Am Mittwoch empfängt der Vorjahresfinalist im Viertelfinale den Erste-Liga-Spitzenreiter und zweifachen Cupsieger Ried. Es ist auch eine Gelegenheit, den Aufwärtstrend zu bestätigen. "Wir nehmen die Favoritenrolle gern an", sagte Trainer Goran Djuricin.

Vier Tage nach dem 2:0 über den LASK, dem ersten Sieg im Frühjahr, will Grün-Weiß an die jüngste Leistung anknüpfen. "Wir wollen das Selbstvertrauen und die Sicherheit vom Samstag mitnehmen", erklärte Djuricin, der vor allem "sehr große Stabilität von hinten bis vorne" und einen "Zug in der Mannschaft" hervorhob. Sportdirektor Fredy Bickel betonte, dass die "Reaktion" gegen den LASK freilich erst bestätigt werden müsse: "Wir werden und dürfen nicht in Euphorie verfallen."

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Auf dem Weg zum ersten Cuptitel seit 1995 erwartet Rapid gegen Ried - am Dienstag waren rund 7.500 Karten abgesetzt - nicht nur ein "Kühlschrank" mit Temperaturen bei minus 10 Grad, sondern auch eine "kleine Kopie des LASK", wie Djuricin erklärte. "Ried hat aggressive, schnelle Spieler, auch wenn sie uns nicht so hoch attackieren werden, wie der LASK."

Verteidiger Maximilian Hofmann forderte, dass man "das Kämpferische vom Wochenende mitnehmen" müsse. "Wir dürfen keine fünf Prozent weniger geben", meinte der Interimskapitän. Extramotivation sei nicht vonnöten: "Wir wissen alle, wie geil es im Vorjahr im Cupfinale war."

Rieder freuen sich über Außenseiterrolle

Für den Erste-Liga-Spitzenreiter und zweifachen Cupsieger aus dem Innviertel ist die Reise nach Wien ein willkommener Rollentausch. "Es ist gut, dass wir ein Match haben, in dem wir nicht der Favorit sind. Wir haben dadurch weniger Druck", merkte Rieds Defensivroutinier Thomas Reifeltshammer an. War doch die Erwartungshaltung möglicherweise auch ein Grund für das magere 1:1 bei Abstiegskandidat FAC zum Frühjahrsauftakt am vergangen Freitag.

Ried ist freilich nach wie vor Tabellenführer, auch wenn die Lage an der Spitze noch enger ist. "Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft ein ganz anderes Gesicht als gegen den FAC zeigen wird", meinte Coach Lassaad Chabbi. Im laufenden Cup eliminierte sein Team die beiden Regionalligisten Wiener Sport-Club und Neusiedl am See und setzte sich im Achtelfinale im OÖ-Derby gegen den LASK zuhause 4:1 durch.

Gegen Rapid darf sich Ried durchaus vom Geist der Vergangenheit inspirieren lassen. Von 2005/06 bis zur Saison 2013/14 erreichte man achtmal in Serie zumindest das Viertelfinale. Als größte Erfolge in der Vereinsgeschichte neben dem Vizemeistertitel 2007 stehen nach wie vor die Cup-Erfolge 1998 und 2011 zu Buche. Vom bisher letzten Triumph ist mit Tormann Thomas Gebauer allerdings nur noch ein Mann im aktuellen Kader.

Rose fordert konzentrierte Leistung

Sturm empfängt Landesliga-Sensation Wimpassing, Salzburg hat Regionalligist Austria Klagenfurt zu Gast. Salzburgs aktuelle Cup-Bilanz liest sich eindrucksvoll, besitzt für Trainer Marco Rose aber nur eine untergeordnete Rolle: "Wir wollen unsere erfolgreiche Cup-Story weiterführen. Dafür brauchen wir auch gegen eine Mannschaft, die nichts zu verlieren und schon mehrere renommierte Mannschaften aus dem Bewerb geworfen hat, eine gute und konzentrierte Leistung."

Rose, der im ersten Cup-Heimspiel der Saison personell aus dem Vollen schöpfen kann, sprach Klagenfurts Erfolge über St. Pölten (2:1/heim), den Kapfenberger SV (3:0/h), und Wacker Innsbruck (4:2/h) an. "Sie haben bereits einen Club aus der Bundesliga und zwei aus der Ersten Liga rausgeworfen. Das muss uns zusätzliche Warnung sein", betonte auch Salzburgs Innenverteidiger Duje Caleta-Car und beteuerte, dass die Vorbereitung "nicht anders als auf die Europa League" sei. In der Regionalliga Mitte liegt Klagenfurt allerdings nur auf Platz acht.

Vogel: "Voller Fokus vonnöten"

Nach dem Europa-League-Achtelfinaleinzug sowie dem 4:2-Erfolg über Sturm am Sonntag und der damit verbundenen Titelvorentscheidung kann Salzburg der Aufgabe recht entspannt entgegenblicken. Die Grazer stehen hingegen unter Druck. Denn nach wie vor hat man unter Neo-Coach Heiko Vogel 2018 kein Spiel gewonnen, in vier Partien nur einen mageren Punkt geholt.

Vielleicht auch deswegen misst Vogel dem Duell mit dem burgenländischen Landesligisten höchste Bedeutung zu. "Das ist unser wichtigstes Spiel im Jahr 2018, voller Fokus von uns allen ist vonnöten", sagte der Deutsche. Vogel kann auf fast alle seiner Kicker zurückgreifen, im Sturm ließ er eine Präferenz für einen neuerlichen Startelfeinsatz von Stürmer Emeka Eze erkennen, der schon gegen Salzburg aufgezeigt hatte. "Eze hat es sehr gut gemacht", lobte er den Nigerianer.

Vogel will die positiven Aspekte aus dem Spiel gegen Salzburg mitnehmen ("Gefallen hat mir, dass wir viele Chancen herausgespielt haben") und erwartet gegen Wimpassing um die Bundesliga erfahrenen Routiniers Mario Sara und Spielertrainer Eldar Topic von seiner Truppe vor allem Kampfgeist. "Es gilt nicht, ein Feuerwerk zu zünden, wir dürfen die Defensive nicht vernachlässigen", stellte Vogel klar. "Ich erwarte, dass Wimpassing kompakt auftritt und aus einer stabilen Abwehr heraus auf Kontersituation und Standards setzt", gab Vogel zu Protokoll. "Sie stehen verdient im Viertelfinale."

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apa